Corporate Social Responsibility

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"Corporate Social Responsibility" (CSR) meint die Aktivitäten, die Unternehmen (freiwillig oder aufgrund rechtlicher Verpflichtungen[1]) zur Förderung der Nachhaltigkeit in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht betreiben. Sie übernehmen damit, wie der Begriff ausdrückt, Verantwortung für gesellschaftliche Belange über ihren eigentlichen Geschäftszweck hinaus. Die Forumlierung einer CSR-Strategie und die entsprechenden Aktivitäten sollen in der Regel zugleich einen Imagegewinn für das Unternehmen bewirken. Je nach Branche und nach Art der Märkte wird CSR unterschiedlich definiert. Ähnliche, nicht ganz deckungsgleiche Begriffe sind "Corporate Responsibility" (Unternehmerische Verantwortung, CR) und "Corporate Citizenship" (Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen, CC). Auch die Begriffe "nachhaltiges Wirtschaften", "werte-basiertes Management" und "verantwortliche Unternehmensführung" können ähnliche Konzepte bezeichnen.

Definition[Bearbeiten]

Die EU definiert CSR als "die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft"[2]. Damit verändert sie ihre Definition von 2001[3], die noch auf die Freiwilligkeit bei den Unternehmen abhob.

ISO 26000[Bearbeiten]

Im November 2010 hat die International Organization for Standardization (ISO) den Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung ISO 26000 veröffentlicht, der als Vorlage und Arbeitshilfe für die Schaffung eines Unternehmenskodex dienen kann. Der Standard formuliert Verhaltensregeln in sieben Bereichen:

  • verantwortungsvolle Unternehmensführung,
  • Menschenrechte,
  • gerechte Arbeitsbedingungen,
  • faire Produktion,
  • Umweltschutz,
  • Verbraucherschutz,
  • Einbeziehung der Stakeholder.

Mehr Informationen[Bearbeiten]

CSR in kommunalen Unternehmen[Bearbeiten]

Kommunale Unternehmen sind von ihrem Ursprung her dem Gemeinwohl verpflichtet; so kann die Formulierung von CSR-Zielen ihnen helfen, an ihre ursprünglichen Stärken anzuknüpfen. Dabei ist es wichtig, Politik, Verwaltung und weitere Stakeholder schon bei der Formulierung, aber auch bei der Umsetzung dieser Ziele einzubeziehen. Dies kann vielfachen Nutzen bringen:

  • "die Gesellschafter identifizieren sich mit dem kommunalen Unternehmen,
  • die Unternehmensleitung kann ihr Ansehen steigern,
  • die Kundenbindung der Bevölkerung an den öffentlichen Betrieb steigt und
  • das sichert letztendlich die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit öffentlicher Unternehmen."

Eine solche Strategie stärkt die Begründung für die Existenz öffentlicher Unternehmen und kann damit auch in Auseinandersetzungen über Privatisierung wichtige Argumente liefern. Die Formulierung einer CSR-Strategie muss dabei für jedes öffentliche Unternehmen individuell erfolgen. "So verbietet sich beispielsweise Sponsoring bei Betrieben, die ausschließlich gebührenfinanzierte kommunale Pflichtaufgaben wahrnehmen. Dagegen können sie Klimaschutzziele besonders berücksichtigen oder ein Gesundheitsmanagement für die Beschäftigten zu einem wichtigen CSR-Aspekt machen."[4]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Das können z. B. Umweltgesetze, Arbeitsschutzgesetze oder Tarifrecht sein.
  2. Europäische Kommission: Eine neue EU-Strategie (2011-14) für die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR), Mitteilung der Kommission vom 25.10.2011, KOM(2011) 681 endgültig, S. 7
  3. EU-Grünbuch KOM(2001) 366 vom 18.07.2001
  4. Zitate und Argumentation in diesem Abschnitt wurden entnommen aus: Karin Opphard, Corporate Social Responsibility kommunaler Unternehmen - Eine alte Stärke kommt zu neuen Ehren, in: AKP 4/2012, S. 28/29

Weblinks und Online-Dokumente[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]