Rechtsextremismus in Ostdeutschland

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Angaben zur Literatur:

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Hrsg: Buchstein, Hubertus / Heinrich, Gudrun
Rechtsextremismus in Ostdeutschland

Verlag: Wochenschau Verlag
Ort: Schwalbach
Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 537
Preis: 26,80 €
ISBN 978-3-89974578-8

Bezug: Buchhandel

Vollständiger Titel[Bearbeiten]

Rechtsextremismus in Ostdeutschland - Demokratie und Rechtsextremismus im ländlichen Raum

Inhalt[Bearbeiten]

A Einleitung

  • Fragestellung
  • Rahmen (Rechtsextremismus, Demokratie, Strategien, Ländlicher Raum, Forschungsstand)
  • Wissenschaftliches Herangehen (Fragestellung,Untersuchungsmethoden)

B Regionalanalysen

  • Region Anklam (Hansestadt Anklam, Gemeinde Ducherow)
  • Region Ueckermünde (Stadt Ueckermünde, Gemeinde Ferdinandshof)
  • Region Lübtheen (Stadt Lübtheen, Gemeinde Groß Krams)

C Strategieanalysen: Sekudäranalysen „Guter Praxis“ des Agierens gegen Rechtsextremismus

  • Methodisches Vorgehen zur Ermittlung „Guter Praxis“
  • Beispiele: Wittstock/Dosse, Rheinsberg, Reinhardtsdorf-Schöna, Ehringhausen, Wunsiedel, Malters

D Möglichkeiten erfolgreicher Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus im ländlichen Raum

  • Grundkostellation
  • Strategische Mittel
  • Strategische Ziele

Rezension von Kati Becker[Bearbeiten]

Das Buch „Rechtsextremismus in Ostdeutschland“ ist eine wissenschaftliche Studie der Universitäten Greifswald und Rostock. Sie beschreibt das Interagieren von demokratischer Zivilgesellschaft mit Rechtsextremen im ländliche Raum Mecklenburg-Vorpommerns. Sie besteht aus drei inhaltlichen Teilen. Den Einstieg bildet die wissenschaftliche Fragestellung und der Überblick über den bisherigen Forschungsstand in der Rechtsextremismusforschung mit dem Schwerpunkt ländlicher Raum. Der zweite Teil besteht aus drei detaillierten Regionalanalysen der Regionen Anklam, Ueckermünde und Lübtheen und einem jeweils dazugehörenden Dorf. An ihnen wird beispielhaft die Funktionsweise und Verankerung des Rechtsextremismus im ländlichen Raum beschrieben und der Umgang der demokratischen Zivilgesellschaft mit diesem Problem. Im dritten Teil werden erfolgreiche Gegenstrategien anhand von Beispielkommunen vorgestellt und daraus Handlungsoptionen für die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus abgeleitet.

Die Regionalanalysen erfassen einen Zeitraum über mehrere Jahre, in dem die Entwicklung des Rechtsextremismus nachgezeichnet wird. Je nach Region werden bestimmte Personen oder Organisationen in den Vordergrund gestellt, die einen hohen Stellenwert für die Entwicklung der lokalen Strukturen haben. Dabei werden Rechtsextreme ebenso analysiert wie das Verhalten der demokratischen Akteure. Im Gegensatz zu vielen anderen Studien werden hier deutlich kritische Worte verwendet, wenn es um Demokratiedefizite in der lokalen Zivilgesellschaft geht. Erfolge, Misserfolge und Resignation in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremen werden sehr detailliert beschrieben und analysiert. Die daraus entstandenen Zusammenfassungen und das Entwickeln von Mustern für Rahmenbedingungen und Strategien zivilgesellschaftlicher Akteure bereichert die bestehende Literatur. Dagegen ist der Teil zur erfolgreichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremen sehr dünn. Die Autor/innen schreiben selbst, dass eine erfolgreiche Strategie auf der Analyse der Rahmenbedingungen fußen muss. Insofern können die erfolgreichen Beispiele nicht einfach auf andere Kommunen übertragen werden. Die Zusammenstellung verschiedener Strategien in dieser Studie kann aber als Leitfaden für die Entwicklung einer Strategie in anderen Kommunen genutzt werden.

Einen wirklich wertvollen Beitrag zur bestehenden Literatur zum Rechtsextremismus bilden die Regional- und Strategienanalysen, weil sie das Verhältnis von Rechtsextremismus und Zivilgesellschaft mit klaren Worten beleuchten. Das Buch ist nicht nur trockene Theorie, sondern kann als eine gute Grundlage für alle bilden, die im ländlichen Raum mit dem Problem Rechtsextremismus konfrontiert sind und aktiv dagegen vorgehen wollen.

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