Virtuelles Wasser

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Wenn von „Wasserverbrauch“ die Rede ist, so ist zumeist der individuelle Verbrauch der Privathaushalte, umgerechnet auf die einzelne Person, gemeint. Dieser Wasserverbrauch ist in den vergangenen Jahrzehnten tendenziell gesunken und liegt heute in Deutschland unter 130 l pro Tag und Person.

Doch unser Lebensstil führt zu einem wesentlich höheren Wasserverbrauch an anderen Orten. Die Produkte, die wir konsumieren, erfordern für Herstellung und Transport oft eine große Menge an Wasser. Dieses wird zu einem großen Teil in Ländern verbraucht, die unter Wassermangel leiden; es steht dort für die Versorgung der einheimischen Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung.

Beispielsweise benötigt die Produktion

  • einer Tasse Kaffee 140 l Wasser
  • eines Liters Milch 200 l Wasser
  • eines Kilogramms Weizen ca. 1.100 l Wasser
  • eines Kilogramms Reis ca. 3.000-5.000 l Wasser
  • eines Baumwoll-T-Shirts ca. 2.000 l Wasser.

Im Durchschnitt verbraucht ein Mensch hierzulande in einer solchen Berechnung täglich rund 4.000 Liter Wasser. Dieses indirekt verbrauchte Wasser wird auch als „virtuelles“ oder „latentes“ Wasser bezeichnet. Die Bezeichnung „virtuelles Wasser“ ist insofern irreführend, als es sich um reales Wasser handelt, das nur eben nicht im eigenen Haushalt verbraucht wird.

Das „virtuelle Wasser“ ist damit ein Beispiel für das Konzept des „ökologischen Rucksacks“ oder des „ökologischen Fußabdrucks“.

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