Arbeitslosigkeit

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Arbeitslosigkeit ist ein wirtschaftliches Ereignis, das durch das Fehlen von Erwerbstätigkeit gekennzeichnet ist, bei gleichzeitigem Vorhandensein von Arbeitskräften, die über die Fähigkeit verfügen Arbeiten zu können. Arbeitslosigkeit ist ein Anzeichen, das in der Wirtschaft große Bedeutung hat, da es den Mangel von Ressourcen in einer Volkswirtschaft aufzeigt.

Verschiedene Arten der Arbeitslosigkeit[Bearbeiten]

1.Saisonale Arbeitslosigkeit: Diese Art der Arbeitslosigkeit ergibt sich, wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften in bestimmten Jahreszeiten schwankt. Dazu kann man als Beispiel den Bademeister im Freibad nennen oder auch an Weihnachten die Weihnachtsmärkte.[1]

2. Strukturelle Arbeitslosigkeit: Diese Form ist durch ein Ungleichgewicht zwischen den Fähigkeiten der Arbeitskräfte und den Anforderungen der Arbeitsplätze bestimmt. Durch mangelnde Ausbildungsmöglichkeiten wird diese Art der Arbeitslosigkeit massiv gefördert.

3. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Hierbei handelt es sich um Arbeitslosigkeit, die aus schwachen Wirtschaftsjahren resultiert. In Zeiten der sogenannten Rezession sinkt die Gesamtnachfrage der Bevölkerung, was zu Entlassungen und weniger Konsum führt.

4. Friktionelle Arbeitslosigkeit: In einer Wirtschaft ist es normal, dass Arbeitskräfte den Arbeitsplatz von Zeit zu Zeit wechseln. Während der Wechsel stattfindet, entstehen Lücken die zeitlich begrenzt eine Arbeitslosigkeit darstellen.

Wirtschaftstheoretische Erklärungsansätze[Bearbeiten]

Die wirtschaftstheoretischen Lehren über die Arbeitslosigkeit unterscheiden sich je nach ökonomischem Ansatzpunkt. Die klassische Theorie von Adam Smith geht davon aus, dass Arbeitslosigkeit durch hohe Gehälter und starre Arbeitsmärkte entsteht. Die Lohnstarrheit lässt nicht zu, dass sich Angebot und Nachfrage im Arbeitsmarkt ausgleichen.[2]

Es gibt aber auch die Keynesianische Theorie von John Maynard Keynes, welche jedoch die Relevanz der Gesamtnachfrage in der Wirtschaft betont. In bestimmten Zeiten, in denen nur eine schwache Nachfrage existent ist, wird weniger produziert, was zu einem Rückgang der Beschäftigung führt. Die Anhänger des Monetarismus legen den Schwerpunkt auf die Geldpolitik und sehen Inflation als Hauptursache für Arbeitslosigkeit. Beide Ansätze vertreten also unterschiedliche Auffassungen.[3]

Folgen der Arbeitslosigkeit[Bearbeiten]

Die Folgen der Arbeitslosigkeit gestalten sich umfangreich und tangieren sowohl einzelne Personen als auch die gesamte Gesellschaft.

Individuelle Folgen: Die individuellen Folgen wirken sich nicht nur auf den Kontostand, sondern auch auf die psychische Verfassung aus. Das Verlieren der Arbeit führt häufig zu einem Verlust des Selbstwertgefühls und kann zu großer Traurigkeit, Minderwertigkeitsgefühlen und Depressionen führen. Der bis dato gewohnte Lebensstandard kann nicht mehr aufrechterhalten werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen: Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind ebenfalls von hoher Bedeutung. Hohe Arbeitslosenraten fördern soziale Unruhen und eine Steigerung der Kriminalität. Die Finanztöpfe eines Staates werden ebenfalls belastet, da die Steuereinnahmen abnehmen und die Sozialleistungen, aufgrund von ausgezahltem Arbeitslosengeld, steigen.

Situation in den größten Städten Deutschlands[Bearbeiten]

Zu den größten Städten Deutschlands zählt Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart aber auch Düsseldorf. Laut einer Statistik aus dem Jahre 2021, kommt man mit all diesen Städten auf über 10 Millionen Einwohner.[4]

Um Arbeitslosigkeit vorzubeugen ist es wichtig, dass Kommunen Schularbeit, Kitas und Fortbildungen unterstützen. Dies schützt zumindest vor struktureller Arbeitslosigkeit und kann auch generell ein Land von konjunkturellen Schwierigkeiten. Kommunen können außerdem lokale Unternehmen unterstützen und dadurch den Erhalt von Arbeitsplätzen bewirken.

Neben dem was eine Kommune als Beitrag leisten kann, gibt es auch noch weitere Möglichkeiten Arbeitslosigkeit zu begegnen. Besonders praktisch sind Jobportale, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenbringen. In Düsseldorf zum Beispiel ist der Durchschnittslohn bei 3.800 brutto. Im August 2023 gab es 52.234 offene Stellen in Düsseldorf.[5]

Aber auch in anderen Städten wie Berlin mit 59.989 offenen Stellen, Stand August 2023, macht sich der Bedarf an Arbeitskräften bemerkbar.

Die Arbeitsmarktpolitik[Bearbeiten]

Die Arbeitsmarktpolitik bezieht sich auf die Maßnahmen und Strategien, die von der deutschen Regierung aber auch internationalen Organisationen umgesetzt werden, um das Funktionieren des Arbeitsmarktes zu gewährleisten. Diese Methoden zielen meistens auf die Senkung der Arbeitslosigkeit ab. Außerdem wird probiert die Qualität der Arbeitsplätze im Allgemeinen zu verbessern.

1. Aktive Arbeitsmarktpolitik: Diese Maßnahmen konzentrieren sich darauf, die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Arbeitslosen zu verbessern, um ihre Chancen auf Beschäftigung insgesamt zu erhöhen. Darunter fallen Schulungen, Weiterbildungen, und Berufsberatung.[6]

2. Passive Arbeitsmarktpolitik: Die passive Arbeitsmarktpolitik beschäftigt sich mit Maßnahmen, die darauf abzielen, die finanziellen Auswirkungen von Arbeitslosigkeit zu senken, ohne speziell die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu fördern. Bekannte Maßnahmen, die darunterfallen sind: Arbeitslosenunterstützung und Sozialleistungen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Thomas G. Grobe, Friedrich W. Schwartz: Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Robert Koch-Institut, Berlin 2003, ISBN 3-89606-140-2.
  • Claudia Brunner: Arbeitslosigkeit im NS-Staat. Das Beispiel München. Centaurus-Verl.-Ges., Pfaffenweiler 1997, ISBN 3-8255-0128-0.
  • Franklin Folsom: Impatient Armies of the Poor: the Story of Collective Action of the Unemployed 1808–1942. University Press of Colorado, Niwot 1991. ISBN 0-87081-184-3.

Fußnoten[Bearbeiten]