Freiheit vor Ort

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Angaben zur Literatur:

FreiheitvorOrt.jpg


Hrsg: Leonhard Dobusch, Christian Forsterleitner, Manuela Hiesmair
Freiheit vor Ort

Verlag: Open Source Press
Ort: München
Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 266
Preis: 24,90 €
ISBN 978-3-941841-35-2

Bezug: als gedrucktes Buch im Buchhandel, als pdf-Datei zum Download hier. Das Buch steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA.


Vollständiger Titel[Bearbeiten]

Freiheit vor Ort - Handbuch kommunale Netzpolitik

Inhalt[Bearbeiten]

  1. Freie Funknetze: Kommunale Kämpfe gegen „Digitale Spaltung“
  2. Creative Commons
  3. Open Educational Resources in Universitäten und Schulen
  4. Freie Software im öffentlichen Sektor
  5. Öffentlicher Raum im Netz: Blogs, Wikis & Co
  6. Freier Zugang zu Forschung: Wege zu Open Access
  7. Das Web als Kompetenz- und Forschungsfeld
  8. Open Government als kommunale Herausforderung und Chance

Rezension von Wolfgang Pohl[Bearbeiten]

Das Buch trägt den Untertitel "Handbuch kommunale Netzpolitik". Doch dies führt gleich doppelt in die Irre: Weder ist es ein Handbuch noch steht die kommunale Politik im Mittelpunkt.

Tatsächlich handelt es sich um die aktualisierte und erweiterte Neuauflage des Buches "Freie Netze. Freies Wissen" aus dem Jahr 2007, ein Titel, der den Inhalt besser beschreibt: Es geht um neuere Entwicklungen der Informationsgesellschaft und des Internet, wobei die AutorInnen sich klar für freies Wissen und offenen Zugang positionieren. Diese Themen stehen denn auch im Vordergrund: freie Funknetze, Creative Commons, open educational ressources, freie Software im öffentlichen Sektor, Blogs und Wikis, Open Access in der Forschung, Web-Wissenschaft und Open Government sind die Themen. Nur zwei der acht Kapitel beziehen sich hauptsächlich auf die kommunale Handlungsebene.

Die Texte informieren engagiert und profunde über ihr Thema. Jedes Kapitel wird ergänzt durch Interviews und einige Projektvorschläge - diese sind (meistens) explizit für die kommunale Ebene formuliert und bilden die Rechtfertigung für den Untertitel. Dass sich diese Ideen und die realisierten Beispiele überwiegend auf Österreich beziehen, tut ihrer Tauglichkeit hierzulande keinen Abbruch. Viele dieser Vorschläge sind für kommunalpolitische Akteure interessant, auch wenn es viel Überzeugungsarbeit kosten dürfte, ihnen eine hohe Priorität in der Lokalpolitik zu geben. Konsequenterweise steht das Buch unter einer Creative-Commons-Lizenz (und ist, neben der Print-Ausgabe im Buchhandel, auch als pdf-Version kostenlos downloadbar), so dass diese Projektvorschläge auch in das KommunalWiki der Heinrich-Böll-Stiftung aufgenommen werden können.

Von einem kommunalpolitischen Handbuch zur Netzpolitik hätte ich dennoch auch anderes erwartet: beispielsweise Ausführungen über die Art, wie sich Kommunen im Netz präsentieren, über Ratsinformationssysteme, über neue Möglichkeiten netzgestützter BürgerInnen-Beteiligung, über politische Kampagnen mit Hilfe sozialer Netze. Wer sich für neue Entwicklungen im Internet und die netzpolitischen Debatten um freies Wissen und offene Software interessiert, wird das Buch dennoch mit Gewinn lesen. Und wer zugleich kommunalpolitisch engagiert ist, wird sich vielleicht von dem einen oder anderen Projektvorschlag anregen lassen. Das "Handbuch kommunale Netzpolitik" muss allerdings noch geschrieben werden.

Weblinks[Bearbeiten]