Gemeindeschwester plus

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Logo des Modellprojekt "Gemeindeschwester plus"

Gemeindeschwesterplus ist ein Modellprojekt des Landes Rheinland-Pfalz, seit 2019 in Kooperation mit den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden. In derzeit (Mai 2022) über 25 Landkreisen, kreisfreien Städten und Verbandsgemeinden[1] besuchen Pflegekräfte mit entsprechender Zusatzausbildung hochbetagte, nicht pflegebedürftige Menschen ab 80 Jahren auf Wunsch zu Hause, um sie bei der Bewältigung des Alltags und bei der Wahrnehmung von Angeboten zu unterstützen. Im Jahr 2022 stellte das Land dafür 3 Mio. € bereit, bis 2026 soll das Programm mit 54 Fachkräften flächendeckend ausgebaut sein.

Das Projekt umfasst Beratung sowie Vermittlung von gut erreichbaren Teilhabeangeboten. Die Gemeindeschwestern können nicht nur Unterstützung leisten, sondern erkennen auch, wo Angebote fehlen, und können diese initiieren. Ein Ziel des Projektes ist, Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu vermeiden.

In der Modellphase von Mitte 2015 bis Ende 2018 wurde das Projekt mit 19 Stellen in neun Kommunen erprobt und vom Land allein finanziert. Während der Einführungsphase (bis Ende 2016) sowie der anschließende Umsetzungsphase wurde es jeweils evaluiert. Nachdem die Landesregierung beschloss, das Angebot über 2018 hinaus fortzuführen, wurden die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände als Kooperationspartner gewonnen, sie tragen seitdem 20% zur Finanzierung bei. 2020 wurden die für das Programm bereitgestellten Landesmittel von 1,1 auf 1,6 Mio. € jährlich erhöht, 2021 auf 1,7 Mio. €. Ende 2021 wurde das Programm um ein weiteres Jahr verlängert; im März 2022 wurde es aufgestockt, so dass jetzt für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt anderthalb Fachkraftstellen zur Verfügung stehen.[2]

Die Stadt Mainz zog 2021 eine positive Bilanz; dort sind zwei "Gemeindeschwestern" tätig. Gerade in der Corona-Pandemie sei es wichtig, der Vereinsamung mancher Menschen entgegenzuwirken; in Einzelfällen konnten auch Krisensituationen gelöst werden.[3]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Zuletzt kamen die Landkreise Trier-Saarburg, Germersheim und Südwestpfalz und die Stadt Zweibrücken hinzu; Zeit, Projekt "Gemeindeschwester plus" wird ausgeweitet, 03.05.2022
  2. Zeit, Projekt "Gemeindeschwester plus" geht in die Verlängerung, 13.12.2021; Süddeutsche Zeitung, Rheinland-Pfalz baut Angebot der Gemeindeschwestern aus, 03.03.2022
  3. Zeit, Die Enkel rufen an - Gemeindeschwestern gehen hin, 03.11.2021

Weblink[Bearbeiten]

  • Ministerium für Soziales Rheinland-Pfalz: Gemeindeschwesterplus, Darstellung des Modellprojekts. Hier sind auch die Evaluationsberichte verlinkt (scrollen, unter den Pressemeldungen!)