Klimafreundlicher Asphalt

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Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt (Schweiz) hat zusammen mit dem Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel einen CO₂-negativen Asphalt entwickelt. Erreicht wird dies durch die Beimischung von 2-3% zertifizierter Pflanzenkohle, die von den kantonseigenen Stadtwerken IWB aus Grünabfällen (z.B. Weihnachtsbäumen) produziert wird - wobei die anfallende Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Mit der Beimischung von Pflanzenkohle wird bei der Herstellung des Straßenbelags der Biosphäre Kohlenstoff entzogen. Der Asphalt erfüllt, so das Verkehrsdepartement, alle Anforderungen, die an einen Straßenbelag gestellt werden, ist langlebig und nur geringfügig teurer als herkömmlicher Asphalt. Er ist auch darüber hinaus umweltfreundlich, weil er ca. zur Hälfte aus recyceltem Asphalt besteht.

Der Pflanzenkohlen-Asphalt wurde seit 2022 auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz auf seine Praxistauglichkeit getestet. Er soll nach Verbesserungen im Herstellungsverfahren zukünftig im Baseler Straßenbau möglichst flächendeckend verwendet werden.

Bislang verursachte die Asphaltproduktion für Baseler Straßen und Plätze jährliche Emissionen von ca. 800 t CO₂-Äquivalent. Der zukünftig jährlich eingelagerte Kohlenstoff entspricht 1.250 t, so dass der Baseler Asphalt in Zukunft jährlich rund 450 t CO₂-Äquivalente einspart. Die CO₂-Bilanz der Schweiz liegt derzeit noch bei knapp über 4 t/Einw. und Jahr,[1] so dass die Umstellung den CO₂-Ausstoß von etwa 110 Bürger:innen der Stadt kompensiert. Der Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität des Kantons bis 2037 ist somit eher gering. Die Umwelteffekte des Asphalt-Recyclings sowie der Wärmenutzung bei der Pflanzenverkohlung müssen natürlich hinzugedacht werden, das Baseler Experiment ist also unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen.

Fußnote[Bearbeiten]

  1. Im Jahr 2021 beliefen sich die Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO₂) in der Schweiz auf 4,14 Tonnen pro Kopf. Quelle: statista, CO₂-Emissionen pro Kopf in der Schweiz von 1990 bis 2021, 2023

Quelle[Bearbeiten]