Auswertung von kommunalen Mängelmeldern

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Eine Auswertung von kommunalen Mängelmeldern aus der Sicht von Fuß- und Radverkehr haben zwei Autor*innen für die Zeitschrift Alternative Kommunalpolitik vorgenommen: Was lässt sich aus den gemeldeten Mängeln über die Situation und die Verbesserungsbedarfe bei der Verkehrsinfrastruktur lernen? Im ersten Teil "Die Misere des Fußverkehrs" teilt Prof. Dr. Mathias Wilde die Schwachstellen im Fußverkehr in fünf Kategorien: Kreuzungen und Übergänge, Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeugverkehrs, Probleme an und mit Ampeln, Ruhender Verkehr sowie Platzmangel und konkurrierende Nutzung. Diese Mängel werden häufig nicht behoben, obwohl Lösungen existieren und bekannt sind. Der Autor führt dies vor allem auf die strukturelle Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs in der Verkehrsplanung zurück, den die meisten Kommunen immer noch nicht in Frage stellen.

Der zweite Teil "Es bleibt holprig – Fahrradfahren in der Stadt" von Prof. Dr. Mathias Wilde und Judith Hojer identifiziert als Probleme insbesondere den Zustand von Radwegen, Probleme an und mit Ampeln, Fehlende oder überfüllte Abstellanlagen, Ausschilderung und Verkehrsführung sowie Konflikte mit dem motorisierten Verkehr. Beschwerden, die die Wartung der Verkehrswege betreffen, wie Schäden an den Verkehrswegen oder überhängendes Grün, werden von Kommunen oft zeitnah angegangen, doch die Häufigkeit von derartigen Meldungen weit darauf hin, so die Autor*innen, dass die Pflege von Radwegen im Alltag der Kommunen keine Priorität hat. Im Übrigen endet die Bereitschaft, Mängeln abzuhelfen, auch beim Radverkehr häufig dort, wo sie mit dem als selbstverständlich angesehenen Vorrang des Kfz-Verkehrs in Konflikt geraten würde.

Beide Teile wurden von der AKP-Redaktion zum kostenlosen Download bereitgestellt.

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