Bevölkerung

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Die Demografie definiert Bevölkerung ganz allgemein als „die Zahl der Personen, die in bestimmten Merkmalen übereinstimmen, in einem definierten Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt leben.“ Nach einer weitergehenden Definition meint Bevölkerung zweierlei: "zum einen die Einwohner eines bestimmten Landes oder einer Region; zum anderen aber die Summe jener Prozesse, die Zahl, Struktur und Verteilung der Einwohner bestimmen.“ Damit wird deutlich, dass Bevölkerung keine fixe Größe ist, sondern sich ihre Zahl, Zusammensetzung und räumliche Verteilung verändert (siehe hierzu auch Bevölkerungsbewegung).

Differenzierter fällt die Definition des Statistischen Bundesamtes aus, das unter Bevölkerung zunächst „alle Personen, die in der jeweiligen (Erfassungs-)Gemeinde ihre alleinige Wohnung oder Hauptwohnung haben" subsumiert, und dann im Weiteren genaue Abgrenzungen trifft für Personen mit weiterer Wohnung im Ausland, Soldaten im Grundwehrdienst, Patient/innen sowie Personen in Untersuchungshaft und Strafanstalten. Mit Ausnahme von Angehörigen ausländischer Streitkräfte und des diplomatischen Korps zählen auch AusländerInnen zur Bevölkerung.

Bei der Feststellung der Einwohnerzahlen haben sich 1983 mit der Einführung neuer Meldegesetze in fast allen Ländern die Grundlagen geändert: Vor 1983 wurde der Wohnbevölkerungsbegriff zugrunde gelegt, wonach Personen mit mehr als einer Wohnung der Gemeinde zugeordnet wurden, in der sie arbeiteten bzw. – falls sie nicht berufstätig waren – in der sie sich überwiegend aufhielten. Nun wird zur Fortschreibung der Einwohnerzahl überwiegend vom Begriff der „Bevölkerung am Ort oder der alleinigen beziehungsweise Hauptwohnung" (Hauptwohnsitz) gesprochen. Damit ist die vorwiegend benutzte Wohnung gemeint, bei Verheirateten die vorwiegend benutzte Wohnung der Familie. Auch in Zweifelsfällen liegt die vorwiegend benutzte Wohnung dort, wo der Schwerpunkt der Lebensbeziehungen des/der Einwohner/in liegt.

Begrifflich geht die Bezeichnung "Bevölkerung" auf den Dichter und Sprachforscher Caspar Stieler (1632-1707) zurück: er meinte damit im Unterschied zu "Volk" aber den Vorgang des Bevölkerns, der systematischen Besiedlung eines Gebietes.

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