Kulturpolitische Gesellschaft
Die Kulturpolitische Gesellschaft wurde 1976 in Hamburg durch Dr. Olaf Schwencke gegründet. Gegenwärtig (Stand: 2014) hat sie mehr als 1.400 persönliche und institutionelle Mitglieder aus unterschiedlichen Feldern kultureller und kulturpolitischer Praxis. Sie gilt in Deutschland als wichtigstes Diskussionsforum und "think tank" in Sachen Kulturpolitik und setzt sich in vielfältiger Weise für eine aktiv gestaltete Kulturlandschaft ein.
Für die Gründung war seinerzeit ausschlaggebend, dass es vielen Kulturschaffenden ein Dorn im Auge war, dass öffentliche Gelder zum weitaus überwiegenden Teil in große Kulturhäuser und etablierte Institute flossen, aber zeitgenössische und alternative Kultur so gut wie leer ausgingen. Schon früh setzte sich die Gesellschaft daher für [Soziokultur] und "Kultur für alle und von allen"[1] ein.
Seit 1966 amtiert die Gesellschaft mit ihrem Geschäftssitz im Haus der Kultur in Bonn. Von dort werden zahlreiche Aktivitäten unterstützt bzw. betreut und gesteuert. 2001 wurde ein großer bundesweiter Kulturkongress "Kunst-Macht-Kultupolitik" durchgeführt. Seit 2000 erscheint jährlich das Jahrbuch für Kulturpolitik, die wichtigste Buch-Publikation zur aktuellen Kulturpolitik. Der 2009er-Band brachte das Schwerpunktthema "Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik", der 2010er-Band "Kulturelle Infrastruktur".
Die Publizistik war und ist ohnehin die starke Seite der KuPoGe, wie sich der eingetragene Verein in Kurzform nennt. Mit zahlreichen Dokumentationen, Bibliographien und Büchern zu aktuellen Themen in der Kulturpolitik wie [Kulturmanagement], Steuerrecht, Theaterreform, Kulturverwaltung usw. hat sich vor allem die Wissenschaftsabteilung der Gesellschaft, das Institut für Kulturpolitik (IfK), unter Bernd Wagner einen Namen gemacht.
Die Quartalszeitschrift KULTURPOLITISCHE MITTEILUNGEN kam zu Jahresende 2011 mit ihrer 134. Ausgabe heraus und hat einen weithin beachteten Ruf als die kulturpolitische Fachzeitschrift Deutschlands überhaupt. Neben Tagungen und Konferenzen veranstaltet die KuPoGe, die überwiegend in Regional- und Landesgruppen arbeitet, regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch von Künstlern und Kulturpolitikern.
Bereits seit 1977 wird jährlich ein Kulturpreis vergeben, der besondere (sozio)kulturelle Aktivitäten würdigt. Seit 1998 wird gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat das europäische Kulturinformationsbüro "Cultural Contact Point" betrieben. Im gleichen Jahr wurde in Essen auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung auch ein kulturpolitisches Programm verabschiedet.
Fußnoten[Bearbeiten]
- ↑ Norbert Sievers in Alternative Kommunalpolitik Ausgabe 6/01, Seite 24
Weblink[Bearbeiten]
- Kulturpolitische Gesellschaft, Homepage
Siehe auch[Bearbeiten]
- Rezension: Jahrbuch für Kulturpolitik 2009