Streamingplattform

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Unter einer Streamingplattform versteht man einen Anbieter, welcher es ermöglicht Filme, Serien oder Live-Events über einen Stream im Internet anzusehen. In den letzten Jahren haben sich Streamingplattformen immer mehr in unserem Leben als fester Bestandteil herausgestellt.

Geschichte[Bearbeiten]

In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden das Konzept von Streamingplattformen zum ersten mal entwickelt. Zu den ersten gestreamten Inhalten zählen Audioinhalte. So machte 1993 das Internetreadio "Internet Talk Radio" den Anfang. Nachdem es zu Verbesserungen des Internets kam, wurde es auch möglich Videos Anfang der 2000er über Streamingplattformen auszustrahlen.[1]

Eine der ersten und heute wohl bekanntesten Video-Streamingplattformen ist YouTube, die 2005 von Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet wurde. Mit dem Aufkommen von den Plattformen wie Netflix, Amazon Prime Video, Hulu und anderen Anbietern wurde das Streaming von Filmen und Fernsehserien immer populärer. Heutzutage sind Streamingplattformen in vielen Bereichen etabliert. Dazu zählt Musik, Podcasts, Live-Sportübertragungen und sogar beim E-Learning von Fernuniversitäten.

Zweck von Streamingplattformen[Bearbeiten]

Streamingplattformen verfolgen den Zweck ihren Nutzern eine einfache Möglichkeit zu bieten Inhalte abzurufen. Dazu zählen Filme, Serien, Musik oder auch Podcasts. Durch das Streaming können Benutzer Inhalte in Echtzeit konsumieren, ohne sie herunterladen zu müssen oder auf einer Kassette zu transportieren.[2]

Anbieter[Bearbeiten]

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Streamingplattformen extrem stark gestiegen. Einige der bekanntesten Anbieter sind:

  1. Netflix: Einer der ersten und führenden Anbieter.
  2. Amazon Prime Video: Ein weiterer großer Anbieter von Filmen, Serien und Dokumentationen.
  3. YouTube: Die größte Plattform für benutzererstellte Inhalte und auch eine wichtige Quelle für Musikvideos und Podcasts.
  4. Spotify: Ein führender Musikstreaming-Anbieter mit Millionen von Songs und Podcasts.
  5. Apple Music: Apples Musik-Streaming-Dienst, der auch exklusive Inhalte und Radiosender bietet.
  6. Twitch: Eine Live-Streaming-Plattform, die sich auf Videospiele, E-Sport-Events und Lifestyle-Streams konzentriert.
  7. Hulu: Eine Streamingplattform mit Sitz in der USA, die wie Netflix Filme und Serien anbieten. Dort werden Filme von FOX, ABC oder auch NBC zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen Hulu gehört zu NBC Universal Disney-ABC Television Group.[3]

Gesellschaftlicher Nutzen[Bearbeiten]

Streamingplattformen bieten mehrere Vorteile:

  1. Zugänglichkeit: Sie ermöglichen den Zugriff auf eine große Auswahl an Inhalten, die oft über Ländergrenzen hinweg verfügbar sind. Dies fördert den kulturellen Austausch und erweitert das Verständnis für verschiedene Kulturen und Ansichten.
  2. Demokratisierung der Medien: Streamingplattformen geben Künstlern und Produzenten die Möglichkeit, ihre Inhalte einem weltweiten Publikum zu präsentieren, ohne auf traditionelle Medienunternehmen angewiesen zu sein. Dies fördert die Entstehung unabhängiger und vielfältigerer Inhalte und gibt neuen Talenten eine Chance.
  3. Bildung und Wissen: Viele Streamingplattformen bieten auch Bildungsinhalte an, wie Online-Kurse, Vorlesungen und Lernmaterialien. Dies ermöglicht es den Nutzern, sich in unterschiedlichen Bereichen weiterzubilden und ihre Fähigkeiten zu erweitern.
  4. Sozialer Zusammenhalt: Streamingplattformen fördern den Austausch von Ideen und Meinungen, indem sie Diskussionsforen, Kommentarfunktionen und soziale Medienintegration anbieten. Dies kann zur Bildung von Gemeinschaften und zum sozialen Zusammenhalt beitragen.
  5. Wirtschaftlicher Beitrag: Die wachsende Streaming-Industrie trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum generellen wirtschaftlichen Wachstum bei. Darüber hinaus profitieren lokale Film- und Musikproduktionen von der erhöhten Nachfrage nach Inhalten.
  6. Umweltfreundlichkeit: Im Vergleich zu physischen Medien wie DVDs und CDs reduziert das Streaming den Bedarf an Materialien und Transport und verringert somit den ökologischen Fußabdruck einer jeder Person.

Streamingplattformen und kommunale Gemeinden[Bearbeiten]

Streamingplattformen kommen seit einigen Jahren auch immer häufiger in kommunalen Gemeinden zum Einsatz. In folgenden Einsatzbereichen bringen sie große Vorteile:

Kommunale Veranstaltungen: Streamingplattformen werden häufig genutzt, um kommunale Veranstaltungen wie Stadtratssitzungen, Gemeindeversammlungen und kulturelle Ereignisse live oder aufgezeichnet zu übertragen. Dies ermöglicht es Bürgern, die an solchen Veranstaltungen nicht physisch teilnehmen können, sich dennoch über lokale Angelegenheiten zu informieren und auf dem Laufenden zu bleiben.

Bildung: Lokale Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Bibliotheken nutzen Streamingplattformen oft um Online-Kurse, Workshops und Vorträge anzubieten. Dadurch erhalten die Bürger die Möglichkeit, sich weiterbilden zu können und neue Skills zu erlernen. Dies zudem ganz unabhängig vom Standort.

Im Notfall: In Krisensituationen oder bei Naturkatastrophen kann das Streaming von Informationen und Updates über lokale Streamingplattformen oder soziale Medienkanäle eine wichtige Rolle spielen. Dadurch kann schnell reagiert werden und es steigert die Sicherheit von Gemeinde-Einwohnern.

Öffentlichkeitsarbeit: Streamingplattformen können auch dazu beitragen, die Transparenz und die Bürgerbeteiligung zu erhöhen. Durch das Streamen von öffentlichen Diskussionen, Umfragen und Informationsveranstaltungen können Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinde teilnehmen ohne direkt dabei anwesend sein zu müssen.

Die Stadt Primasens bietet Filme und Musik kostenlos zum Streamen an.[4]

Literatur[Bearbeiten]

  • Anna Bohn: Themenschwerpunkt Video-Streaming - Editorial. In: Bibliothek Forschung und Praxis, 2020; 44 (3), S. 309–312. DOI:10.1515/bfp-2020-2053. Pre-Print eDoc Server HU Berlin: DOI:10.18452/22111.
  • Christian Heger: Filme im Internet. Ausblicke auf das Kino von morgen. In: Media-Perspektiven, 12/2011, S. 608–616 (online; PDF; 1,8 MB).
  • Manfred Riepe: Fernsehen auf Abruf. Streaming hat die Medienlandschaft verändert: Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Medienkorrespondenz vom 15. März 2020 (online).

Fußnoten[Bearbeiten]