Waldbrände
Der Klimawandel hat die Waldbrandgefahr deutlich erhöht. Seit 2018 waren mehrere Sommer in Folge ungewöhnlich heiß und trocken, nicht wenige Wälder sind inzwischen geschädigt. Nach wochenlanger Trockenheit können Vegetationsbrände besonders leicht entstehen und sich ausbreiten; sind Bäume nach mehreren trockenen Jahren abgestorben, umso mehr.
Nationales Konzept[Bearbeiten]
Kommunen müssen überprüfen, ob sie, ihre Wälder und ihre Feuerwehren für solche Ereignisse gerüstet sind. Der Deutsche Feuerwehrverband hat zusammen mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ein "Nationales Konzept für besonders große oder schwierige Vegetationsbrände" erstellt, das Kommunen eine Orientierungshilfe gibt, um die Gefahren abzuschätzen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten.
Das Konzept unterscheidet drei Handlungsfelder:
- Prävention: Dies reicht von der Sensibilisierung aller Akteure über Infrastruktur, Früherkennung, Ortskenntnis der Feuerwehr sowie gute Karten bis hin zu vorbeugenden waldbaulichen Maßnahmen.
- Organisation und Taktik: Bessere Unterstützung insbesondere kleiner Gemeinden, Kostenübernahmeregelungen, bessere Ausbildung und regelmäßige Übungen.
- Technik und Ausstattung: Dies betrifft Schutzausrüstung und Fahrzeuge sowie Hubschrauber und reicht bis zur Bildung überörtlicher Einheiten und der Schaffung von Spezialeinheiten auf der Bundesebene.
Einige Punkte, die sofort überprüft werden sollten, werden besonders hervorgehoben:
- Befahrbare Wege, Wasserentnahmestellen, Systeme zur Branderkennung müssen ggf. verbessert werden
- Gibt es Munitionsverdachtsflächen, die Löscharbeiten be- oder verhindern?
- Ist im Ernstfall die Anforderung von Hubschraubern leicht und schnell möglich?
- Verfügen die Feuerwehren über die notwendige Technik?
- Kann bei Waldbränden auf Schutzausrüstung, die eher für Gebäude ausgelegt ist und in freiem Gelände eher behindert, verzichtet werden?
- Sind Vegetationsbrände in Ausbildung und Training ausreichend berücksichtigt?
Auch wenn für die Zukunft ein steigendes Waldbrandrisiko erwartet wird: Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Waldgebiete in Deutschland gut erschlossen und die Feuerwehren mit über 900.000 Einsatzkräften gut ausgestattet. Dennoch ist eine bessere Vorsorge zu empfehlen, da Waldbrände, wenn sie außer Kontrolle geraten, schnell ganze Ortschaften gefährden können und viele Feuerwehren nicht über Erfahrungen in der Waldbrandbekämpfung verfügen.
Weblinks[Bearbeiten]
- Deutscher Städte- und Gemeindebund und Deutscher Feuerwehrverband: Nationales Konzept für besonders große oder schwierige Vegetationsbrände (pdf-Format, 4 Seiten)
- Deutscher Städte- und Gemeindebund: Konzept außergewöhnliche Vegetationsbrände erstellt, Pressemitteilung vom 09.12.2020 (Der Link auf das Konzept am Ende der Pressemitteilung funktioniert nicht, obigen Link verwenden)
- KOMMUNAL: Waldbrandgefahr - was Kommunen tun können, 18.8.2020
Siehe auch[Bearbeiten]
- Zeit: Klimawandel stellt Sachsens Feuerwehren vor Probleme, 31.05.2021