Donut-Ökonomie

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Als Donut-Ökonomie wird ein neuer Ansatz in den Wirtschaftswissenschaften bezeichnet, der versucht, ein nachhaltiges, am Wohlergehen der Menschen und nicht am Wachstum orientiertes Wirtschaften zu etablieren. Das Deutsche Institut für Urabnistik (difu) und PD – Berater der öffentlichen Hand entwickeln im Rahmen eines Forschungsprojekts zusammen mit zwei Pilotstädten daraus ein Projekt zur Umsetzung auf der lokalen Ebene.

Schematische Darstellung der Donut-Ökonomie

Das Konzept wie der Begriff gehen auf einen Aufsatz von Kate Raworth von 2012 sowie ihr Buch "Die Donut-Ökonomie" zurück, das im englischen Original 2017 erschien.[1] Raworth spricht von "Donut-Ökonomie", weil sie ihr Modell in konzentrischen Kreisen darstellt. Im Inneren, als Basis des Wirtschaftens, stehen die (örtlichen) materiallen und sozialen Gegebenheiten wie Wasser, Nahrung, Energie, Wohnraum, aber auch soziale und Geschlechtergleichheit, politische Vertretung und Bildung. Außen, als (globaler) Rahmen, stehen die ökologischen Bedingungen wie Klima, Biodiversität, nutzbarer Boden und Verschmutzung. Der "Donut" dazwischen stellt den Raum für das sichere und gerechte wirtschaftliche Handeln dar. Dabei dürfen die inneren, sozialen Grundlagen nicht defizitär werden, die äußeren, ökologischen Grenzen nicht überschritten werden.

Lokale Umsetzung[Bearbeiten]

Die Stadt Amsterdam hat als erste ein Konzept entwickelt mit dem Ziel, die Prinzipien der Donut-Ökonomie auf die Stadt als Wirtschaftsraum anzuwenden. Zentrale Elemente sind die Schonung von Ressourcen, der Einsatz erneuerbarer Energien und eine möglichst umfassende Kreislaufwirtschaft.[2] Andere Städte wie Kopenhagen, Philadelphia und Portland (Oregon) entwickeln ähnliche Konzepte.

Begleitende Projekte in Deutschland[Bearbeiten]

Zusammen mit PD – Berater der öffentlichen Hand entwickelt das Deutsche Institut für Urbanistik im Rahmen eines Forschungsprojekts ein anwendungsorientiertes Konzept zur Umsetzung dieses Wirtschaftsmodells in zwei Pilotkommunen. Das Projekt begann im Mai 2021 und endete im März 2022.[3]

Das "Next Economy Lab" (Nela) aus Bonn hat eine Methodentoolbox zur Donut-Ökonomie für den deutschsprachigen Raum entwickelt und stellt sie auf der Projektwebsite kostenlos zur Verfügung.[4]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie. Hanser-Verlag 2018, 416 Seiten, ISBN 978-3446258457, 24,00 € (als e-book 17,99 €), Verlagsinformation. Eine ausführliche Besprechung erschien beim Deutschlandfunk: Thomas Fromm, „Die Donut-Ökonomie“, 09.04.2018
  2. Siehe zu Amsterdam: City of Amsterdam, Policy: Circular economy (englisch, wahlweise holländisch); Amsterdam Donut Coalitie, Liste der Projekte; fluter, Süße Idee, 23.11.2020
  3. Projektbeschreibung: difu, Starke Städte – Mit der Donut-Ökonomie kommunale Nachhaltigkeit neu gestalten; Publikation der Ergebnisse: PD, Die Donut-Ökonomie als strategischer Kompass. Wie kommunale Strateginnen und Strategen die Methoden der Donut-Ökonomie für die wirkungsorientierte Transformation nutzen können, 05.04.2022, mit Link zum Download im pdf-Format, 92 Seiten, 3 MB)
  4. Siehe dazu auch: Hannah Strobel und Carlotta Terhorst, Ein Donut für die Nachhaltigkeit, in: Der Neue Kämmerer, 04.10.2022

Siehe auch[Bearbeiten]