Duales System Deutschland

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Das Duale System Deutschlands ist ein Begriff der Abfallwirtschaft und eng mit dem Thema Recycling verknüpft. Ziel des Dualen System ist es, die Verschwendung von Rohstoffen zu minimieren und durch nachhaltiges Recycling Umwelt und Ressourcen zu schonen. Die Vorteile des Recyclingsystems sind die Wiederverwendung von Ressourcen, womit der Ressourcenknappheit entgegengesteuert wird, sowie eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Zuständig für die Einsammlung, Sortierung und Verwertung von recycelbaren Abfällen sind die Dualen Systeme. [1]

Das Duale System für Verbraucher[Bearbeiten]

Das Duale System sieht eine Trennung des Abfalls nach wiederverwertbaren und nicht mehr verwertbaren Müll vor. Jeder Haushalt ist in der Verantwortung, seine Pflichten zur Mülltrennung wahrzunehmen. Problematisch ist die allgemeine Unsicherheit vieler Bürger und Bürgerinnen, welcher Abfall recycelbar ist und in den gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgt werden kann. Dadurch wird oft falsch getrennt, wodurch viel Potential des Recyclings verschenkt wird. Teilweise wird über 60 % des Mülls falsch zugeordnet. Eine Hilfestellung, um die korrekte Mülltrennung zu erleichtern finden Verbraucher zum Beispiel auf den Seiten der Dualen Systeme wie beispielsweise hier: Was gehört in den gelben Sack

Das Duale System für Hersteller[Bearbeiten]

Das Duale System wird durch die Inverkehrbringer von Verpackungen finanziert. Jeder Händler oder Hersteller, der Verpackungen in Umlauf bringt, ist gesetzlich verpflichtet, sich durch eine Lizenzgebühr am Dualen System zu beteiligen. Abhängig von Art und Menge des Abfalls gestaltet sich die Beteiligungsentgelte, die das Duale System dem Auftraggeber aus Industrie und Handel berechnet. Wer den gesetzlichen Anforderungen des Verpackungsgesetzes nicht nachkommt, macht sich strafbar und riskiert ein hohes Bußgeld. Die Auswahl des Dualen Systems obliegt dabei dem Gewerbetreibenden. Neben der über die Lizenzgebühr geregelten Zusammenarbeit mit einem Dualen System sind die Unternehmen laut dem am 1. Januar 2019 in Kraft getretenen Verpackungsgesetzt VerpackG ebenso verpflichtet, sich bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister zu registrieren.

Die Pflichten des Dualen Systems[Bearbeiten]

Die Bezeichnung dual bezieht sich darauf, dass die Abfallwirtschaft sich auf zwei verschiedene Entsorgungssysteme stützt. Die öffentliche Abfallentsorgung sowie die privaten Entsorgungsunternehmen. Die öffentliche Abfallwirtschaft ist verantwortlich für den Restmüll, der in den Haushalten anfällt sowie von den Dualen Systemen aussortierten nicht recycelbaren Abfallprodukten. Die von der öffentlichen Abfallwirtschaft entsorgten Abfälle landen in den von der öffentlichen Abfallentsorgung betriebenen Verbrennungsanlagen und Mülldeponien. Im Gegensatz dazu wird das das duale System von Industrie und Handel bezahlt, damit es gebrauchte Verkaufsverpackungen einsammelt, sortiert und im Wertstoffkreislauf integriert. Die Arbeit wird dokumentiert, die Mengen lizenzierter Verpackungen gemessen. Dass das Duale System seine Pflichten ordnungsgemäß erfüllt hat, wird mit dem Mengenstromnachweis belegt.

Trennung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen[Bearbeiten]

Für die Sammlung der lizenzierten Verpackungen kommen je nach Abfallart verschiedene Sammelbehälter zum Einsatz: Gelber Sack/Gelbe Tonne: Getränkekartons, Aluminium, Weißblech und Kunststoffen (Abgabe in einzelnen Regionen auch am Wertstoffhof) Papiertonne/Altpapiersammelstellen: Verpackungen aus Papier und Pappe Glascontainer: Glasbehälter jeglicher Art

Diese Sammelgefäße werden in regelmäßigen Abständen im Auftrag der Dualen Systeme geleert. Aus den gesammelten Abfällen ergeben sich unter anderen folgende Wiederverwendungsmöglichkeiten: Metalle aus dem Gelben Sack werden beispielsweise eingeschmolzen und zu Dosen oder Bauteile für Kühlschränke, Karosserie und andere Erzeugnisse verarbeitet. Aus den Kunststoffen gewonnenes Kunststoffgranulat dient zur Herstellung neuer Produkte aus Kunststoffen. Ebenso können Papier und Pappabfälle zerfasert werden und bei der Gewinnung neuer Papiererzeugnisse mitgenutzt werden. Ein wichtiger Schritt bei der Wiederwertung der unterschiedlichen Abfallarten ist dabei die Sortierung des Abfalls. So wird bei Kunststoff bei der Bearbeitung zwischen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyethylentherephalat (PET) unterschieden, Gläser nach Farben sortiert oder der Inhalt der Altpapiertonne in Papier, Pappe und Karton sortiert. [2]

Fußnoten[Bearbeiten]