Im Fokus von Neonazis

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Angaben zur Literatur:

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Hrsg: Landesweite Opferberatung Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI)
Im Fokus von Neonazis

Verlag: Eigenverlag
Ort: Neubrandenburg
Erscheinungsjahr: 2011
Seitenzahl: 60
Preis: kostenlos

Bezug: Bestellung LOBBI oder Download als pdf. Die Publikation ist für nichtkommerzielle Zwecke frei verwendbar (außer durch rechte Medien)


Die Publikation "Im Fokus von Neonazis - Rechte Einschüchterungsversuche" soll als Handreichung für Betroffene und UnterstützerInnen dienen. Erstellt wurde sie von der Landesweiten Opferberatung Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI)

Inhalt[Bearbeiten]

  • Drohkulisse als Strategie - Überblick zu Hintergründen und Folgen rechter Einschüchterungsversuche
  • Bedrohliche Situationen auf der Straße
  • Bedrohliche Situationen zu Hause und im Büro
  • Bedrohliche Situationen im Internet und in anderen Medien
  • Bedrohliche Situationen bei Veranstaltungen
  • Soll ich Anzeige erstatten? und andere rechtliche Fragen
  • Normale Reaktion auf unnormale Ereignisse - Zum Umgang mit den eigenen Ängsten
  • Hinweise für UnterstützerInnen
  • Hilfreiche Adressen
  • Hilfreiche Handreichungen

Aus dem Vorwort[Bearbeiten]

„Gesicht zeigen!“ oder „Zivilcourage gegen Rechts!“ – das sind oft gehörte Forderungen in der Auseinandersetzung mit Neonazis, deren Ideologie und Aktionen. Diese Appelle sind berechtigt, denn es sind immer noch zu wenige Menschen, die rassistischer, antisemitischer und nationalsozialistischer Propaganda entgegentreten.

Ein Grund dafür könnte auch die Angst vor Reaktionen der Neonazis sein. Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir: vielfach ist es möglich, sich gegen extrem rechte Propaganda und Aktivitäten zu engagieren und positionieren, ohne gleich selbst zum Ziel von Angriffen zu werden!

Doch es gibt auch Risiken beim „Gesicht zeigen!“. In einigen Fällen geraten Menschen dadurch in den Fokus der rechten Szene. Sie werden beleidigt, bedroht, gemobbt oder diffamiert, sehen sich regelrechten Hetzkampagnen oder zielgerichteten Beschädigungen ihres Eigentums ausgesetzt.

Mit dieser Broschüre wollen wir gerade diese Anfeindungen und bedrohliche Situationen, die unterhalb der Schwelle zur körperlichen Gewalt liegen, in den Blick nehmen. Einige sind sogenannte Bagatelldelikte, andere sind überhaupt nicht strafbar. Entsprechend gering sind die rechtlichen Reaktionsmöglichkeiten. Oft finden solche Vorfälle deshalb aber auch wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. Für die Betroffenen und ihr Umfeld können die Folgen dagegen gravierend sein.

Was tun nach derartigen Aktionen? Mit dieser Handreichung wollen wir den Betroffenen einige Reaktionsmöglichkeiten und sinnvolle Vorkehrungen für bestimmte Situationen aufzeigen. Wir wollen ihnen damit Mut machen und solidarische Hilfe anbieten.

Die Optionen der direkt Betroffenen halten sich in vielen Fällen aber in Grenzen. Umso wichtiger sind daher die Reaktionen aus ihrem Umfeld. Deshalb wollen wir mit dieser Broschüre auch Menschen animieren, unterstützend aktiv zu werden. Nur wenn die AdressatInnen rechter Einschüchterungsversuche merken, dass sie nicht alleine sind und tätige Unterstützung erfahren, werden die rechten Täter auf Dauer keinen Erfolg haben.