Inklusion
Die Forderung nach Sozialer Inklusion ist verwirklicht, wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen. Unterschiede und Abweichungen werden im Rahmen der sozialen Inklusion bewusst wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ihr Vorhandensein wird von der Gesellschaft weder in Frage gestellt noch als Besonderheit gesehen. Das Recht zur Teilhabe wird sozialethisch begründet und bezieht sich auf sämtliche Lebensbereiche, in denen sich alle barrierefrei bewegen können sollen.
Inklusion beschreibt die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei "Normalität" vorausgesetzt wird. Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein von Unterschieden. Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können.[1]
Behindertenrechtskonvention[Bearbeiten]
Der Begriff der Inklusion spielt eine zentrale Rolle in der UN-Behindertenrechtskonvention. Deren Ratifizierung durch die Bundesrepublik Deutschland hat zur Folge, dass Inklusion insbesondere im Bildungswesen als verpflichtendes Konzept gilt.
Inklusion und Integration[Bearbeiten]
Die mit dem Begriff "Inklusion" verbundenen konzeptionellen Vorstellungen unterscheiden sich von denen der Integration. Inklusion verzichtet auf eine Vorstellung von "Normalität" als Ziel, an dem Menschen gemessen werden oder das sie erreichen sollen; vielmehr werden Unterschiede zwischen Menschen als "normal" angesehen. Inklusion zielt darauf ab, separierende Strukturen und Sondereinrichtungen für Menschen mit spezifischem Hilfebedarf überflüssig zu machen.
Fußnoten[Bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten]
- Johannes Denger: Inklusion – Herausforderung und Chance, in: erziehungskunst, Juli 2013
- Aktion Mensch: Was ist Inklusion?
- Heinz Bude und Andreas Willisch: Das Problem der Exklusion. Vorwort zum Buch "Das Problem der Exklusion - Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige", 2006
- Heinrich-Böll-Stiftung: {hochinklusiv|, Zusammenhalt einer vielfältigen Gesellschaft (Projekt gemeinsam mit Länderstiftungen)
- Barrierefreiheit