Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2024

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Die Kommunalwahlen 2024 in Rheinland-Pfalz brachten - wie alle anderen Kommunalwahlen im gleichen Jahr - erhebliche Verluste für die Grünen. Sie verloren rund ein Drittel ihrer vormaligen Stimmen und waren damit nahezu auf ihr Niveau von 204 zurückgeworfen. Die CDU konnte ihre Position als stärkste Kraft bei geringen Zugewinnen festigen, während die SPD leicht verlor, aber noch oberhalb von 20% rangiert. Stärkster Gewinner war die AfD mit nunmehr 14%, während die FDP verlor und für die nächste Landtagswahl um die 5%-Hürde zittern muss. Im Abstieg befindet sich ebenfalls die Linke, während das neu gegründete BSW erstmals mit 1,7% in den Ergebnissen erscheint. Auch in Rheinland-Pfalz scheinen die Freien Wähler zunehmend Fuß zu fassen, ein Landesergebnis von fast 4% verzehnfacht ihr Abschneiden vor fünf Jahren. Lokale Wählergruppen spielen eine deutliche Rolle mit landesweit über 10% (und auf der Gemeindeebene an vielen Orten deutlich höher). Unter "Sonstige" sind allenfalls die ÖDP und die Europapartei Volt mit landesweit jeweils 0,5% erwähnenswert.

Die Ergebnisse als Tabelle[Bearbeiten]

Ergebnisse der Kommunalwahlen 2024 in Rheinland-Pfalz
(Kreistage der Landkreise und Stadträte der kreisfreien Städte)[1]
Wahlvorschlag 2024 2019 Änderung
CDU 31,5 31,1 +0,4
SPD 20,2 22,6 -2,4
GRÜNE 11,0 16,1 -5,1
AfD 14,0 8,3 +5,7
FDP 4,5 6,1 -1,6
LINKE 1,7 3,5 -1,8
Freie Wähler 3,9 0,4 +3,5
BSW 1,7 -- +1,7
Wählergruppen, Sonstige 12,0 11,9 +0,1
Wahlbeteiligung 63,3 61,7 +6,1

Grüne Ergebnisse[Bearbeiten]

Trotz der Stimmverluste freuen sich die Grünen darüber, dass sie landesweit drittstärkste Kraft bleiben. Wie anderswo erzielten sie ihre stärksten Ergebnisse in größeren Städten: In der Landeshauptstadt Mainz bleiben sie mit 24,8% stärkste Kraft, In Koblenz konnten sie 19,3%, in Trier 20,3% und in Kaiserslautern 15,2% erreichen. Besorgt zeigen sich die Grünen über das Erstarken rechter Parteien und Positionen, das auch die Arbeit in den Räten erschweren wird. Unter den 16-24jährigen Wähler:innen wurde die AfD sogar stärkste Kraft mit ca. 17% der Stimmen.

Gleichzeitig mit der Wahl der Gemeindevertretungen fanden am 09.06.2024 auch Direktwahlen für die Ämter von (Ober-)Bürgermeister:innen statt. Trotz der insgesamt schwierigen Lage konnten einige Grüne Ortsbürgermeister:innen im ersten Anlauf ihre Wiederwahl sichern: Matthias Hoffmann in Römerberg (Rheinpfalz-Kreis), Martin Schmitt in Monreal (Kreis Mayen-Koblenz), Thorsten Rothgerber in Gleisweiler (Südliche Weinstraße) und André Szybalsky in Oberweis (Eifelkreis Bitburg-Prüm); auch Hans-Peter Ackermann wurde als Ortsvorsteher in Koblenz-Güls im Amt bestätigt. Neu gewählt wurde Simone Bopp-Schmid als Ortsbürgermeisterin in Burgsponsheim (Kreis Bad Kreuznach).[2] In der nachfolgenden Stichwahl am 23.06. wurden außerdem folgende Grüne als Ortsvorsteher:innen gewählt: Nicole Helbig für Trier-Süd, Michael Düro für Trier Mitte-Gartenfeld, Dirk Löwe für Trier-Nord, Christin Sauer für Mainz-Hartenberg-Münchfeld, Dr. Brian Huck für Mainz-Altstadt, Christoph Hand für Mainz-Neustadt, Daniel Köbler für Mainz-Oberstadt. Wiedergewählt wurde außerdem Alfred Wirtz als Ortsbürgermeister für die Gemeinde Ralingen (Kreis Trier-Saarburg), neu gewählt wurde Josef Aron als Ortsvorsteher für Mainz-Gonsenheim.[3]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Quelle: Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, Ergebnisse der Kommunalwahlen (dort Ergebnisbände zum Download im pdf-Format)
  2. Bündnis 90 / Die GRÜNEN Rheinland-Pfalz: Gratulation an GRÜNE Kandidat*innen - Aufruf Stichwahlen am 23. Juni 2024, 13.06.2024
  3. Bündnis 90 / Die GRÜNEN Rheinland-Pfalz: GRÜN gewinnt bei Stichwahlen, Kommunalwahlen erinnern an lokale Stärke, 24.06.2024

Siehe auch[Bearbeiten]