Martin Heilig

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Am 18.05.2025 wurde Martin Heilig zum neuen Oberbürgermeister von Würzburg (Bayern) gewählt. Er gewann die Stichwahl gegen die CSU-Kandidatin Judith Roth-Jörg mit 65% der Stimmen. Damit ist er der erste grüne Oberbürgermeister in diesem Bundesland. Seine Amtszeit beginnt im Juli 2025 und dauert bis 2032. Zuvor war Heilig bereits 2. hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt und leitete das Umwelt- und Klimareferat. Die OB-Wahl fand vorzeitig statt, weil der bisherige OB Schuchardt wegen seines Wechsels zum Deutschen Städtetag sein Amt aufgab.

Heilig, geb. 1975, studierte Europarecht und Volkswirtschaftslehre und unterrichtete bis 2020 an einer Berufsschule. Ab 1994 war er Mitbegründer der Grünen Jugend Bayern und Sprecher der Grün-Bunten Jugend in Würzburg. 2007 wurde er Bezirksvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Unterfranken, 2014 Kreisvorsitzender im Kreisverband Würzburg-Stadt. Außerdem war er von 2016 bis 2020 Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. 2020 ging er als Ratsmitglied in Würzburg in die Kommunalpolitik, wo seine Partei mit 16 Mandaten die stärkste Fraktion stellte. Kurz darauf wurde er zum 2. hauptamtlichen Bürgermeister gewählt, verantwortlich für den Klimaschutz, und nannte sich seitdem "Klimabürgermeister". Ebenfalls 2020 kandidierte er zum ersten Mal für das Amt des Oberbürgermeisters, unterlag jedoch mit rund 32% der Stimmen im ersten Wahlgang. Am 4. Mai 2025 trat er erneut an und belegte mit fast 40% der Stimmen den ersten Platz. Für die Stichwahl unterstützte ihn auch die SPD, deren Kandidatin im ersten Wahlgang mit 14% ausgeschieden war. Neben der Kommunalpolitik ist Martin Heilig auch in Umweltschutz-, Sport- und Kulturvereinen sowie der GEW engagiert.

Der Bayerische Rundfunk sah Gründe für Heiligs Wahlerfolg u.a. darin, dass Wirtschaftspolitik im Würzburger Wahlkampf keine große Rolle spielte. Zudem habe Heilig seine Kandidatur "überparteilich" angelegt und auf den Plakaten auf grüne Logos verzichtet. Als Großstadt und Universitätsstandort sei Würzburg für die Grünen ein "gutes Pflaster". Hinzu kam ein kleiner Skandal: Eine interne Mail aus der Verwaltung, die an Medien durchgestochen wurde, sollte belegen, dass Heilig sein Amt als Leiter des Umweltreferates für den Wahlkampf missbraucht habe. Nachdem sich die Vorwürfe als haltlos erwiesen, geriet die CSU-Kandidatin selbst in die Kritik. Eine Rolle spielte aber auch, dass Heilig für Klimaschutz und Klimaanpassung steht; Würzburg leidet besonders unter Hitze und Trockenheit.

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