Nürnberg – Stadt des Friedens und der Menschenrechte
Nürnberg (BY) versteht viele seiner kommunalen wie internationalen Aktivitäten aus der Verpflichtung heraus, sich seiner Geschichte als "Hauptstadt des Nationalsozialismus" und Ort der Kriegsverbrecherprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg zu stellen und dieser ein neues Bild der Stadt entgegen zu setzen. Dies geschieht beispielsweise durch das Dokumentationszentrum des Nationalsozialismus auf dem alten Gelände des Reichsparteitages und eine "Straße der Menschenrechte", die in künstlerischer Form die Artikel der Menschenrechtskonvention darstellt.
Nürnberg hat auch seine internationalen Aktivitäten unter dieses Motto gestellt. Dazu gehören Städtepartnerschaften, die sich der Versöhnung widmen, wie die mit Krakau (PL), Prag (CZ) und Hadera (Israel). In der Partnerschaft mit Atlanta (USA) hat der Bezug auf die Menschenrechte eine hohe symbolische Bedeutung im Gedenken an Martin Luther King, der dort ermordet wurde. In der Partnerschaft mit Atlanta wie mit Shenzhen (China) steht allerdings die Wirtschaftskooperation im Vordergrund.
Nürnberg ist darüber hinaus Mitglied in der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus und in der Europäischen Konferenz Städte für die Menschenrechte sowie bei den Bürgermeistern für den Frieden. Alle zwei Jahre verleiht die Stadt einen renommierten internationalen Menschenrechtspreis, führt ein internationales Menschenrechts-Filmfestival durch und hält Konferenzen zu Menschenrechtsfragen ab. Das zivilgesellschaftliche Fundament hierfür bildet ein "Runder Tisch Menschenrechte", an dem lokale Institutionen und Organisationen, die schwerpunktmäßig Menschenrechtsarbeit leisten, beteiligt sind.
Diese Aktivitäten sind aber nicht miteinander verbunden, auf unterschiedliche Institutionen – das Menschenrechtsbüro und das Amt für internationale Beziehungen – aufgeteilt und in unterschiedlichen Berichten dargestellt.