Seltene Erden

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Seltene Erden sind Metalle, die in Computern, LCD-Bildschirmen und Digitalkameras zum Einsatz kommen, aber auch in umweltfreundlichen Technologien wie Windkraftanlagen, Elektroautos und Energiesparlampen. Laut einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes „...enthält z.B. ein Hybridfahrzeug bis zu 12 Kilogramm Seltene Erden (...). Die Permanentmagneten von Windturbinen können bis zu zwei Tonnen Seltene Erden verschlingen...“[1] Beim Abbau von Seltenen Erden fallen große Mengen an Rückständen an, die giftige und radioaktive Abfälle enthalten. 97% der weltweiten Seltenen Erden werden in China produziert - die dortigen Minen haben wegen faktisch nicht vorhandener Umweltstandards einen unschlagbaren Kostenvorteil, so dass andere Länder wie die USA oder Australien die Produktion weitgehend eingestellt hatten. Nun wollen diese beiden Staaten ihre Minen wieder öffnen.

Grüner Antrag: Saubere Energie ohne schmutzige Geschäfte[Bearbeiten]

Dieses Ziel verfolgt die Fraktion Die Grünen/rosa Liste im Münchner Rathaus. Mit ihrem Antrag[2] will die Fraktion das Problembewusstsein schärfen. Bereits bei 14% der neuen Windkraftanlagen werden zum Beispiel Generatoren mit Neodym-Magneten verwendet. Daher sollen die Stadtwerke München zunächst ihre Hersteller von Windturbinen fragen, ob sie Seltene Erden aus China verwenden, und im Bedarfsfall als Kunde auf Gewinnungs- und Produktionsstandorte mit ausreichenden Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen drängen. Dazu Stadträtin Sabine Krieger: „Die Befürworter der regenerativen Energien stehen auch in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass der Umbau unseres Energiesystems nicht mit Raubbau an der Natur und an der Gesundheit von Menschen einhergeht.“[3]

Das gleiche Prozedere regt die Fraktion auch für das städtische Beschaffungswesen an: Zunächst ist zu klären, in welchen im Rathaus verwendeten Produkten Seltene Erden stecken. Dann gilt es, so schnell wie möglich auf Hersteller umsteigen, die ausreichende Standards einhalten – sobald solche Produkte auf dem Markt sind. Schließlich soll sich die Stadt auf Bundes- und Europaebene dafür stark machen, dass eine Recycling-Struktur aufgebaut wird, vom Elektro-Altgerät bis zur Energiesparlampe.

Quelle[Bearbeiten]

  • Herrmann, Rita A.: Seltene Erden – Saubere Energie ohne schmutzige Geschäfte, in: AKP 4/2011, S. 10

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Umweltbundesamt, Rohstoffkonflikte nachhaltig vermeiden. Risikoreiche Zukunftsrohstoffe? Fallstudie und Szenarien zu China und seltene Erden (Teilbericht 3.4), S. 5
  2. Bündnis 90 / Die GRÜNEN - Rosa Liste, Stadtratsfraktion: Das schmutzige Geschäft mit „Seltenen Erden“, Antrag vom 19. Mai 2011
  3. Bündnis 90 / Die GRÜNEN - Rosa Liste, Stadtratsfraktion: Saubere Energie – aber nicht durch schmutzige Geschäfte!, Pressemitteilung vom 19. Mai 2011