Städtepartnerschaft Köln – Tel Aviv-Yafo - Bethlehem

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Köln – Tel Aviv-Yafo; Köln – Bethlehem: Dreiecksbeziehung trotz Nahost-Konflikt[Bearbeiten]

Köln (NRW) ist bislang die einzige deutsche Stadt, die eine offizielle Partnerschaft sowohl mit einer israelischen als auch mit einer palästinensischen Stadt unterhält. Schon seit 1959 – lange bevor zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden – gibt es Kontakte zwischen Köln und Tel Aviv, seit 1979 besteht eine offizielle Städtepartnerschaft. Auch hier stehen Begegnungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Austausch von Fachleuten, die das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen fördern sollen, im Vordergrund. Außerdem wurde der seit 1959 bestehende Austausch in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Tourismus und Soziales intensiviert.

Die Partnerschaft mit Bethlehem wurde wenige Jahre nach dem Osloer Friedensabkommen 1996 besiegelt und soll einen Beitrag zum Aufbau kommunaler Selbstverwaltungsstrukturen und damit auch zur Förderung und Festigung des Friedensprozesses im Nahen Osten auf kommunaler Ebene leisten. Die gemeinsamen Aktionen zwischen Köln und Bethlehem konzentrieren sich hauptsächlich auf den kulturellen Austausch und die persönliche Begegnung, um sich besser kennenzulernen und Vorurteile abzubauen.

Um in dem sensiblen politischen Feld auf substaatlicher Ebene Beziehungen auszuloten, die offiziell nicht möglich waren, besuchte eine Kölner Delegation mit Unterstützung der Bundesregierung nacheinander Bethlehem und Tel Aviv. Der Erste Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Tel Aviv bat, eine trilaterale Begegnung in Köln zu organisieren. Direkte Treffen zwischen Israelis und Palästinensern müssen auf "neutrale" dritte Staaten ausweichen, weil sie in Israel und Palästina aufgrund der fehlenden Freizügigkeit nicht möglich sind. Außerdem versucht Köln, durch einen trilateralen Schüleraustausch und internationale Konferenzen einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Hierzu dient vor allem auch die Mitarbeit im Netzwerk Municipal Alliance for Peace in the Middle East (MAP), das vom israelischen und palästinensischen Kommunalverband getragen wird.

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