Weihnachtslotterie

Die Weihnachtslotterie, auch bekannt als " Sorteo de Navidad" in Spanien, ist eine jährlich stattfindende Ziehung, die große Popularität und Teilnahme weltweit genießt. Dieses Lotteriespiel ist nicht nur aufgrund der enormen Gewinnsummen, sondern auch aufgrund der Tradition und des als Gemeinde gemeinschaftlichen Teilnehmens, bekannt. Viele Länder, darunter auch Deutschland, haben sich an der Lotterie ein Beispiel genommen und bieten diese ebenfalls an.

Geschichte

Die spanische Weihnachtslotterie ist seit dem Jahr 1812 Tradition in Spanien. Jedes Jahr am 22. Dezember findet Ziehung der Gewinnzahlen statt. Die Gesamtgewinnsumme liegt in Milliardenhöhe. Dabei gibt es nicht nur einen großen Hauptgewinn, sondern viele kleinere. Die Teilnehmer können zwischen verschiedenen Losarten wählen. Ein ganzes Los ist relativ teuer, sodass die Teilnehmer entweder nur ein Teillos kaufen oder sich zu einer Gemeinschaft zusammentun, um ein ganzes Los zu kaufen.

Die erste Verlosung für die spanische Weihnachtslotterie fand im Jahr 1811 in Cádiz statt. Das war damals die spanische Hauptstadt. Seit Beginn waren Schüler der Schule San Ildefonso Teil der Ziehung der Gewinnzahlen. Sie geben die Preise während der Verlosung singend bekannt, und das tun sie auch heute noch. Die Kinder singen dabei besondere Lieder, die die Zeit überdauert haben. Lediglich die Währung wurde umgedichtet von Peseten in Euro und auch die Preise sind gestiegen. Anfangs gab es 8000 Peseten zu gewinnen, heute liegen die Hauptpreise bei 4 Millionen Euro (Stand 2023).

Ablauf

Die Ziehung der Gewinnzahlen findet traditionell am 22. Dezember statt. Im Jahr 1957 begann die Übertragung der Auslosung im spanischen Fernsehen. Es gibt kaum jemanden, der an diesem Abend nicht die Ziehung der Gewinnzahlen am Fernseher oder Radio verfolgt. Traditionsgemäß nehmen Schüler der Ildefonso-Schule in Madrid die Ziehung vor. Die Kugeln, die die Nummern enthalten liegen in einer riesengroßen, goldfarbenen Lostrommel. Dabei halten die Schüler nicht nur die Nummern in die Kamera, sie singen sie auch und am Ende jeder Gewinnsumme ertönt ein sehr langgezogenes „Euro“. Dabei brechen die Kinder, die die Nummer für den Hauptgewinn singen häufig in Tränen aus. Der Hauptgewinn wird auch "El Gordo" genannt.

Kommunaler Aspekt

Die Weihnachtslotterie ist eine Lotterie, welche primär in Gruppen und auch gerne von kommunalen Gemeinden zusammen durchgeführt wird. Da ein Los um die 200 Euro kostet, erwerben die meisten Bewohner von Gemeinden nur Zehntellose für ca. 20 Euro und kommen dann in Spielgemeinschaften zusammen. So stärkt es dadurch nicht nur das Gemeinschaftsgefühl von kommunalen Gemeinden, sondern ermöglicht es auch mit einem geringen Einsatz eine größere Summe gewinnen zu können. So hatte in 2017 die spanische Gemeinde Vilalba, in der Region Galicien Glück. So gewannen die 15.000 Einwohner der Gemeinde insgesamt eine Summe von 520 Millionen Euro.

Die Weihnachtslotterie kann aber auch einen sozialen Nutzen bieten. So hat die deutsche Gemeinde Markt Indersdorf sich dazu entschieden jedes Jahr aufs Neue eine Weihnachtslotterie durchzuführen, bei der alte, kranke und behinderte Menschen mit dem Erlös der Losverkäufe eine Freude bereitet werden soll.

Aber auch in andere Gemeinden wie in Nördlingen, bei der in der Weihnachtslotterie Kunstwerke verlost wurden oder in der italienischen Gemeinde Bozen wurde bereits eine Weihnachtslotterie durchgeführt.