Zukunftsmodell Sozialstaat

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Angaben zur Literatur:


Autor(en): Konrad Stopp

Zukunftsmodell Sozialstaat

Verlag: Herbert Utz Verlag
Ort: München
Erscheinungsjahr: 2010
Seitenzahl: 249
Preis: 16,80 €
ISBN 978-3-8316-0963-5

Vollständiger Titel[Bearbeiten]

Zukunftsmodell Sozialstaat – Ein Plädoyer für mehr Wohlstand

Aus dem Inhalt[Bearbeiten]

  • Das Thema und sein Umfeld
  • I. Kapitel: Die Wirtschaft im Spannungsfeld zwischen Mensch und Börse
    Soziale Marktwirtschaft – Neokapitalismus oder: Neoliberalismus contra Neoliberalismus; Der Neokapitalismus: ein Auslaufmodell; Pyrrhussieg des Kapitals
  • II. Kapitel: Renaissance des Sozialstaats
    Sozialstaat und Freiheit; Denkanstöße für eine alternative Reformpolitik
    • Baustein I: Die 35-Stundenwoche als Regelarbeitszeit im „atmenden Arbeitsmarkt“
    • Baustein II: Die Schwarzarbeit legalisieren. Die Mehrwertsteuer aus-, die Einkommensteuer abbauen
    • Baustein III: Den Sozialstaat umbauen, dessen Finanzierung umstellen
    • Baustein IV: Den Staatshaushalt sanieren
    • Baustein V: Das Grundeinkommen
    • Baustein VI: Die Volksrente
    • Baustein VII: Die Bürgerversicherung
    • Baustein VIII: Die Unfallversicherung
  • III. Kapitel: Den Weltfinanzmarkt ordnen
  • Ausblick

Rezension von Dieter Emig (Karlsruhe, Februar 2011)[Bearbeiten]

Noch’n Konzept für mehr Wohlstand. Wenn es hierzulande so viel Wohlstand wie Konzepte dafür gäbe, wären wir alle reich, ist mein erster Reflex. Konrad Stopp, Dipl. Volksw., zuletzt Personalleiter und Leiter des Sozialwesens bei Messerschmidt-Bölkow-Blohm, gelingt es jedoch, sein Konzept so zu präsentieren, dass das Buch einen beträchtlichen Lerneffekt hat. Gerade auch für Menschen, denen Volkswirtschaft eher ein Graus ist. Die Rolle der BRD als eine der größten Rüstungsexporteurinnen kommt natürlich nicht vor. Das gestehen wir dem Autor insofern zu, als er das in seiner Vita ja nicht verheimlicht hat.

Für Kenner: Stopp argumentiert gegen den Neoliberalismus a la Hayek und für den Ordo-Liberalismus der Freiburger Schule (Eucken usw.). Das klingt elitär, aber wer weiß heute schon, dass die Freiburger Schule Mindestlöhne und Preisregulierungen in ihrem Programm hatte? Genau das ist der Lerneffekt. Auch wem es nicht möglich ist – wie mir – die Stimmigkeit dieses Zukunftsmodells zu beurteilen: Alle wichtigen Thesen und Begriffe werden durch einen kurzen historischen und erklärenden Abriss in ihrer Eigenlogik verständlich gemacht, von Bretton Woods über Grundeinkommen bis zur Volksrente. Stopps Hauptlinien: Erhöhung der nationalen Massenkaufkraft durch Umverteilung von oben nach unten. Das klingt gut.

Sein Modell teilt die Schwächen all der anderen. Es setzt den Primat der Politik über die Wirtschaft voraus. Die Demokratie als Produzentin von Kompromissen müsste mal kurz ausgeschaltet werden. Eine Partei, die damit Mehrheiten erringt, ist nicht vorstellbar. Und ob der Weltmarkt einfach mal so „neu zu ordnen“ ist, scheint mehr als fraglich. Zudem sind Wohlstandsverluste zu erwarten, je mehr Nationen global in wirtschaftliche Konkurrenz treten und die Ausbeutung ihrer Rohstoffe durch die westlichen Industriegesellschaften beenden. Dennoch bringt seine Darstellung erheblichen Informationsgewinn in einem schwierigen Politikfeld und viele einzelne Anregungen. Erst recht weil Stopp verstanden werden will und genau das sprachlich auch schafft – komplexe Zusammenhänge lesen sich relativ leicht runter.

Weblink[Bearbeiten]