Zukunftsradar Digitale Kommune

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Angaben zur Literatur:

Cover-Zukunftsradar-2022.png

Autor(en): Lorenz Hornbostel, Désirée Tillack, Michael Nerger, Volker Wittpahl, Alexander Handschuh, Janina Salden


Hrsg: Deutscher Städte- und Gemeindebund, Institut für Innovation und Technik

Zukunftsradar Digitale Kommune


Ort: Berlin
Erscheinungsjahr: 2022
Seitenzahl: 52
Preis: kostenlos
ISBN 978-3-89-750240-6

Bezug: Download im pdf-Format


Der "Zukunftsradar Digitale Kommune" ist eine Befragung von Kommunen zum Stand der Digitalisierung, die seit 2018 dreimal durchgeführt wurde. Veröffentlicht wird der Zukunftsradar vom Deutschen Städte- und Gemeindebund gemeinsam mit dem Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Der aktuelle dritte Zukunftsradar erschien im Juni 2022. An der Befragung nahmen 931 Kommunen teil, mehr als doppelt so viele wie in der ersten Runde 2018.

Die wichtigsten Ergebnisse[Bearbeiten]

Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und kommunalen Dienstleistungen wird von den meisten Kommunen positiv gesehen. Knapp 90% der Kommunen schätzen ihren Nutzen hoch oder sogar sehr hoch ein. Zudem geben 4 von 5 Kommunen an, dass die Pandemie der Digitalisierung einen Schub gegeben hat; beispielsweise ermöglichen 87% der Kommunen einem Teil der Beschäftigten Home-Office. Und 60% der Kommunen geben an, im vergangenen Jahr Fortschritte bei der Digitalisierung gemacht zu haben.

Dennoch kann das Gesamtbild nicht als positiv bezeichnet werden. Nur 21% der Kommunen schätzen den eigenen Stand der Digitalisierung als gut oder sehr gut ein, und fast die Hälfte - 47% - sieht sich auf die Herausforderungen der Digitalisierung nicht ausreichend vorbereitet. Ebenfalls die Hälfte - 49% - verfügt nicht über eine Digitalisierungsstrategie. Auch dort, wo die Kommunen Fortschritte sehen, steigen die Bedarfe und Anforderungen schneller als die Kommunen Schritt halten können. Die Lücke zwischen den technischen Herausforderungen und den Erwartungen der Bürger*innen auf der einen sowie den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Kommunen auf der anderen Seite wächst.

Ein großes, vielleicht das größte Hindernis für bessere Fortschritte stellt für die meisten Kommunen die schlechte Personalausstattung dar, rund die Hälfte sieht hier einen akuten Handlungsbedarf. Gut drei Viertel der Kommunen sehen in einer guten Vernetzung der Kommunen untereinander ein wichtiges Mittel, um besser voranzukommen; rund zwei Drittel wünschen sich eine bessere Finanzausstattung sowie Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für ihr Personal.

In ihrem Fazit weisen die Autor*innen darauf hin, dass das Onlinezugangsgesetz (OZG) das Ziel gesetzt hat, bis Ende 2022 insgesamt 575 Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren. Tatsächlich war dies zum Stand September 2021 erst bei 84 dieser Dienstleistungen gelungen. Die flächendeckende Umsetzung steckt damit, so die Autor*innen, nach wie vor in den Kinderschuhen.

Weblinks[Bearbeiten]