Bestandspflege

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Bestandspflege ist eine Aufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung, die in der Wahrnehmung häufig hinter der Ansiedlungspolitik zurückfällt. Dies zu Unrecht, liegen doch die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten hauptsächlich im Bestand: „Nur etwa 1 von 1.000 Betrieben wechselt pro Jahr seinen Standort – warum konzentriert sich die Wirtschaftsförderung auf diesen und nicht auf die übrigen 999?“ (Steinröx in: Gallas, S. 282).

Ziel der Bestandssicherung ist es, dass Unternehmen in der Kommune bleiben. Dafür sind ihre Entwicklungsbedingungen zu erhalten und zu verbessern. Dazu zählt die Beseitigung oder Milderung von Innovationshemmnissen oder die Unterstützung bei Umstrukturierungen oder Betriebsnachfolgen. Voraussetzung dafür ist, die Probleme der ortsansässigen Firmen zu kennen. Dies kann durch Unternehmerstammtische oder Betriebsbefragungen gewährleistet werden.

Eine anspruchsvollere Form der Bestandspflege ist die Bestandsentwicklung.

Literatur[Bearbeiten]

  • Gallas, Andreas: Kommunale Wirtschaftsförderung und Arbeitsmarktpolitik, in: Andersen, Uwe (Hrsg.): Kommunalpolitik in Nordrhein-Westfalen im Umbruch, Köln 1998, S. 267 ff.
  • Grabow, Busso / Henckel, Dietrich: Kommunale Wirtschaftspolitik, in: Wollmann, Hellmut / Roth, Roland: Kommunalpolitik. Politisches Handeln in den Gemeinden, Bonn 1998, S. 616 ff.
  • Naßmacher, Hiltrud / Naßmacher, Karl-Heinz: Kommunalpolitik in Deutschland, Opladen 1999, S. 363 ff.
  • Stauder, Jochen: Grundzüge der kommunalen Wirtschaftsförderung, in: Handbuch Kommunale Politik: Das Mandat erfolgreich gestalten, Raabe-Verlag Stuttgart 1994 (Loseblatt-Sammlung), II/F, S. 6