Die Republikaner

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Die Republikaner gründeten sich 1983 als Rechtsabspaltung der CSU. Im Jahr 2009 hatte die Partei 6700 Mitglieder.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Eine Gruppe von CSU-Anhängern hatte Kritik an Machtmißbrauch, Ämterpatronage und Mangel an innerparteilicher Demokratie geübt, sodass daraus eine Abspaltung hervorging – die Republikaner. Ihr Vorsitzender wurde 1985 der ehemalige Waffen­SS-­Soldat Franz Schönhuber, der das Bild der Partei lange Zeit prägte.[2] Er äußerste sich offen rechtsextrem, in dem er seine Sympathien mit dem italienischen Faschismus oder dem sogenannten linken Flügel der NSDAP propagierte.

Während Schönhuber rege Kontakte ins rechtsextreme Lager pflegte, versucht Rolf Schlierer, der aktuelle Vorsitzende, einen Abgrenzungskurs gegenüber Rechtsextremen innerhalb der Partei durchzusetzen.[3] Dies gelingt jedoch nicht immer und ist häufig mit internen Konflikten verbunden. Im Jahr 1990 führte der Konflikt zu Austritten aus der Partei. Seit dem schliessen die Republikaner nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit mit anderen Rechtsextremisten aus,[4] was aber nicht für Wahlabsprachen mit der NPD und der DVU gilt.


Struktur[Bearbeiten]

An parteiinternen Gruppen sind der Republikanische Bund der öffentlich Bediensteten (RepBB) und der Republikanische Bund der Frauen zu erwähnen. Beide sollen bestimmte Wählerschichten an die Partei binden. [5] Versuche, eine Stiftung ins Leben zu rufen, um die Finanzierung der Partei zu gewährleisten, scheiterten. Vereinzelt verfügt die Partei über regionale Jugendgruppen (Republikanische Jugend)[6] Im rechtsextremen Lager entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Liga für Volk und Heimat (DLVH), zu Burschenschaften, Landsmannschaften und zum aufgelösten Bund freier Bürger (BfB). Heute ist die Mitgliederzahl von ehemals 23.000 auf 6.700 gesunken.[7]


Wahlergebnisse[Bearbeiten]

Wahlerfolge konnten die Republikaner Anfang der 90er Jahre verbuchen. Auf Bundesebene war das höchste Ergebnis 1990 2,1 Prozent, bei der Wahl 2009 nur noch 0,4 Prozent. Bei der Europawahl 1989 konnte sie sogar 7,1 Prozentpunkte erreichen, 2004 waren es noch 1,9 Prozent, 2009 nur noch 1,3 Prozent. Auf Landesebene gibt es einen Schwerpunkt in Baden-Württemberg. Hier konnten die Republikaner als einzige rechtsextreme Partei in der BRD ein Parlament in mehreren Legislaturperioden besetzen. Wahlergebnisse über 3 Prozent konnten mehrfach erreicht werden. Seit 2002 sind Ergebnisse über 3 Prozent nicht mehr vorgekommen.[8] Übersichten über die Wahlergebnisse finden sich hier:


Krise der Republikaner[Bearbeiten]

Die niedrigen Wahlergebnisse spiegeln die Krise der Republikaner wieder, die sich nach innen und außen deutlich zeigt. Während einzelne Mitglieder den Abgrenzungskurs der Parteiführung gegenüber DVU und NPD für Mitgliederverluste und mangelnde Wahlerfolge verantwortlich machen, sieht die Parteiführung gerade in der mangelnden Distanz zu anderen Rechtsextremen eine Ursache der Krise.[9] Fest steht jedoch, dass die Konkurrenz von NPD und DVU den Republikanern Stimmenverluste beschert. Die wenig innovative Programmatik der Partei konnte keine neuen Inhalte auf die politische Tagesordnung bringen. Die Zeit, in der die Republikaner mit „Überfremdungsängsten“ auf Stimmenfang gehen konnten, sind vorbei, weil die Volksparteien mittlerweile Lösungen im Zuwanderungsdiskurs anbieten. Da nicht die Republikaner, sondern die Volksparteien legislative Macht haben, verlieren die Republikaner an die Volksparteien ihre einstigen Wählerstimmen.


Literatur/Links[Bearbeiten]

Da die Republikaner seit der Jahrtausendwende keine Wahlerfolge mehr verzeichnen konnten, gibt es nur wenige aktuelle Texte.

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. http://www.bpb.de/methodik/D0H140,0,DIE_REPUBLIKANER_%28REP%29.html
  2. Hajo Funke: Die Republikaner, in: Mecklenburg, Jens: 1999 (S. 60 ff.)
  3. Pfahl­Traughber, Armin: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, C.H. Beck Verlag, München 1999
  4. Internetseite der Republikaner
  5. Mecklenburg, Jens: Mecklenburg, Jens (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus, Elefanten Press, Berlin 1996
  6. Mecklenburg, Jens 1996
  7. Bundeszentrale für politische Bildung Parteivorstellung zur Europawahl 2009
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Republikaner (11.6.2007)
  9. Aus einem Bericht vom Bundesparteitag der Republikaner Anfang Dezember 2006. Gefunden unter: http://de.news.yahoo.com/09122006/12/richtungsstreit­republikaner­vorerst­beigelegt­erste­ zusammenfassung.html (18.12.2006); Berliner Zeitung 28.11.2006, Republikaner vor der Spaltung, von Andreas Förster