Geburtenrate

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Die Geburtenrate bzw. Geburtenziffer ist die Anzahl der Lebendgeburten je 1.000 EinwohnerInnen eines Jahres und ist eine der zentralen Variablen der Demografie.

Bei der Geburtenziffer bleiben die Unterschiede in der Alters- und Geschlechtsgliederung von Bevölkerungen unberücksichtigt, genauere Informationen gibt beispielsweise die altersspezifische Geburtenziffer. Die durchschnittliche Anzahl der lebendgeborenen Kinder einer Frau wird Fertilität genannt und unterscheidet sich von der biologischen Fortpflanzungsfähigkeit.

In der Bundesrepublik Deutschland bekommt eine Frau durchschnittlich 1,3 Kinder, aufgeteilt nach West- und Ost-Deutschland beträgt der Wert 1998 1,41 bzw. 1,06 Kinder; der europäische Durchschnitt liegt bei 1,4. Mit Ausnahme Frankreichs – dessen Geburtenziffer von 1,7 1996 auf 1,9 2001 stieg – bewegen sich alle EU-Staaten in die gleiche Richtung, allerdings mit unterschiedlichem Tempo: "Insgesamt haben wir in Europa eine Konvergenz, dort, wo das niedrigste Ausgangsniveau war, Schweden, ist auch der geringste Rückgang; dort, wo das höchste Ausgangsniveau war, Irland, ist auch der höchste Rückgang.“ Zum Vergleich: In Kenia lag die Geburtenziffer 1998 bei 4,7 Kindern pro Frau.

Um eine Elterngeneration vollständig zu ersetzen, müsste die Geburtenrate – das sog. "Ersatzniveau" – in Industrieländern bei 2,1 liegen. Seit dem sog. "Pillenknick" seit etwa 1970 ist in Ost- und Westdeutschland der Beitrag der natürlichen Bevölkerungsbewegung zur gesamten Bevölkerungsentwicklung negativ. Darüber hinaus kam es in Ostdeutschland laut Heinrich Mäding zu einem "Einigungsknick": Von 1990 bis 1994 ging die Zahl der Geburten um 55 Prozent zurück. "Es gibt zu denken, dass nur im ersten Weltkrieg, aber nicht in der Weltwirtschaftskrise, nicht im zweiten Weltkrieg ein ähnlich dramatischer Bevölkerungsrückgang in Deutschland stattgefunden hat wie im Osten nach der Vereinigung."

Literatur[Bearbeiten]

  • Weiss, W.: Bevölkerungsgeographie, in: Schenk/ Schliephake (Hrsg.): Geographie des Menschen. Eine Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie (Arbeitstitel) Perthes: Gotha 2001.
  • Mäding, Heinrich: Demographische Trends in Deutschland: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, in: Dick, Eugen/ Mäding, Heinrich (Hrsg.): Bevölkerungsschwund und Zuwanderungsdruck in den Regionen, Münster 2002