Heterosexualität

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Die Heterosexualität steht für die sexuelle Orientierung, bei der sich ein Mensch überwiegend oder ausschließlich zu Personen des anderen Geschlechts hingezogen fühlt. Diese Orientierung ist die am weitesten verbreitete sexuelle Präferenz auf der ganzen Welt. Sie wird auch als „straight” bezeichnet.[1] Über die vergangenen Jahrhunderte wurde Heterosexualität auf unterschiedliche Weise betrachtet, wobei sich gesellschaftliche Normen und wissenschaftliche Erkenntnisse ständig weiterentwickelt haben.

Etymologie[Bearbeiten]

Das Wort "Heterosexualität" stammt aus dem Griechischen und ist eine Kombination aus zwei Teilen: "heteros", was "anders" oder "verschieden" bedeutet, und "sexus", ein lateinisches Wort für "Geschlecht".[2] Das erste Mal wurde dieser Begriff im späten 19. Jahrhundert verwendet, als er in wissenschaftlichen Texten auftauchte, um die sexuelle Anziehung zwischen Personen unterschiedlichen Geschlechts zu beschreiben. Damit wurde der Begriff "Heterosexualität" als Gegenstück zur "Homosexualität" eingeführt, die die Anziehung zwischen Personen desselben Geschlechts bezeichnet.

Historische Betrachtungsweisen[Bearbeiten]

Je nach Epoche oder auch Kultur wurde Heterosexualität immer wieder unterschiedlich eingeordnet. Sie wurde meist als normal und natürlich angesehen, da die Fortpflanzung der Menschheit dadurch gelingt. Das ist auch der Grund, warum der Fokus von den Gesellschaften auf der heterosexuellen Beziehung zwischen zwei Menschen liegt. Männer und Frauen haben meist bestimmte Rollen in einer heterosexuellen Beziehung.

Wissenschaftliche Betrachtungsweisen[Bearbeiten]

Wissenschaftliche Untersuchungen über die Heterosexualität wurden zuerst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert durch die Entstehung der Sexualwissenschaft durchgeführt. Forscher wie Havelock Ellis und Sigmund Freud[3] untersuchten die sexuelle Orientierung und das Verhalten von Menschen und prägten das Verständnis von Heterosexualität als einer natürlichen und biologisch begründeten Orientierung. Seitdem haben zahlreiche Untersuchungen unterschiedliche Aspekte der Heterosexualität untersucht, darunter genetische, hormonelle und neurologische Faktoren, die zur sexuellen Orientierung beitragen können.

Gesellschaftliche Betrachtungsweisen[Bearbeiten]

In der heutigen Gesellschaft wird die sexuelle Ausrichtung der Heterosexualität oft als die "Norm" angesehen. Religion, politische Parteien und kulturelle Einflüsse unterstützen diese Betrachtungsweise in der Regel. Dies hat jedoch auch zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen, wie Homosexualität oder Bisexualität, geführt. Durch die LGBTQ+-Bewegung wird versucht eines zunehmenden Bewusstseins für die Vielfalt der menschlichen Sexualität zu schaffen. Es soll auch signalisiert werden, dass jeder Mensch ohne Verfolgung wegen seiner Identität oder seiner sexuellen Präferenz leben gelassen werden muss.

Kommunale Verantwortung: Bildung über Sexualität fördern[Bearbeiten]

Sexualität ist vielfältig. Das Thema betrifft zum einen die sexuelle Gesundheit, sowie die Geschlechtsidentität und noch mehr. Als Gemeinde trägt man eine gewisse Verantwortung, gegen Diskrimierung aufgrund sexueller Zugehörigkeit vorzugehen. Dazu kann man beitragen indem man Selbsthilfegruppen für Betroffene fördert, zielgruppenspezifische Angebote macht, sowie durch die Integration in die Regelversorgung anstatt Entwicklung weiterer Parallelsysteme zuzulassen. In besonderer Verantwortung stehen dabei Kitas, Schulen, das Gesundheitsamt, das Wohnungswesen oder aber auch die Migrationsarbeit ist davon betroffen.[4]


Literatur[Bearbeiten]

  • Virginia E. Johnson, Robert C. Kolodny, William H. Masters: Heterosexualität. Die Liebe zwischen Mann und Frau. Aus dem Amerikanischen von Jaqueline Csuss und Karin Haag. Wien 1996.
  • Jonathan Ned Katz: The Invention of Heterosexuality. New York 1995, ISBN 0-525-93845-1.
  • Fritz Morgenthaler: Homosexualität, Heterosexualität, Perversion. Gießen 2004.

Fußnoten[Bearbeiten]