Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung

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Im November 1986 wurde im kanadischen Ottawa im Rahmen einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die sog. "Ottawa-Charta" verabschiedet, die zu einem neuen Gesundheitsbewusstsein und zu gemeinsamen Anstrengungen mit dem Ziel "Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000" aufrief. Das sollte durch eine Verbesserung der Lebensqualität und der Umweltbedingungen in den Städten erreicht werden. Nicht mehr die Bewältigung bereits entstandener Umwelt- und Gesundheitsschäden, sondern eine vorbeugende Strategie der Gesundheitsförderung sollte danach im Mittelpunkt der kommunalen Gesundheitspolitik stehen.

Seither beziehen sich alle, die an einer präventiven, gesundheitsfördernden Ausrichtung des öffentlichen Gesundheitsdienstes arbeiten, auf die Ottawa-Definition: "Gesundheit ist mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit. Sie ist vielmehr einen Zustand umfassenden körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens." Etwa im selben Zeitraum wie die Ottawa-Konferenz fand auch eine europäische WHO-Konferenz statt, auf der ein ähnlicher Zielkatalog formuliert wurde. Daraus entstand die europäische Regionalstrategie der "gesunden Städte". Später bauten die einzelnen Mitgliedsstaaten auf nationaler Ebene "Gesunde-Städte-Netzwerke" auf. Ein solches besteht auch in der Bundesrepublik. Von 1989 bis heute haben sich 70 deutsche Städte und fast 100 weitere Einrichtungen (Stand Anfang 2014) in einer freiwilligen Selbstverpflichtung diesem Netzwerk angeschlossen. Erstes Ziel dieses Zusammenschlusses ist der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch.

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