Radverkehr

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Förderung des Radverkehrs[Bearbeiten]

Bedeutsam für die Förderung des Radverkers, meist mit den Teilzielen, das Radverkehrsaufkommen zu steigern und die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu verbessern (in der bisherigen kommunalen Praxis aber selten mit konketen Zahlen und Zeitpunkten unterlegt), sind neben der Schaffung bw. Verbesserung der Infrastruktur für den fließenden Radverkehr Angebote, um das Fahrrad sicher abzustellen (an der Wohnung, an (Hoch)Schule oder Arbeitsplatz, beim Einkauf und an anderen Ziele sowie an Bahnhöfen und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs) (Fahrradparken), Informationen über die entsprechenden Angeboten (Öffentlichkeitsarbeit), zur Orientierung (Fahrrad-Wegweisung, Fahrradkarten, Fahrradnavigation, Radroutenplaner) und zum Service (z.B. Reparatur, Fahrradverleih).

Nicht zuletzt ist für den Erfolg der Bemühungen von Bedeutung, dass das Image des Fahrradfahrens lokal positiv ist (schnell, kostengünstig, umwelt- und klimafreundlich, einfach, störungsarm, sicher).

Führungsformen des fließenden Radverkehrs[Bearbeiten]

Verkehrszeichen 237: Radweg

Fließender Radverkehr kann auf unterschiedlichen Führungsformen erfolgen, bzw. diese können durch den Baulastträger den Radfahrern angeboten werden.

  • Der Normalfall ist Rad fahren auf der Fahrbahn, optimalerweise bei nicht zu hohen Kfz-Mengen und -Geschwindigkeiten, z.B. in Tempo 30-Zonen der Regelfall,
  • Schutzstreifen,
  • Radfahrstreifen,
  • straßenbegleitende Radwege, zu unterscheiden in solche mit oder ohne Benutzungspflicht,
  • gemeinsame Führung mit dem Fußgängerverkehr, in Form eines benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radweges oder durch Freigabe des Gehwegs, Gehweg, Radfahrer frei),
  • selbständig geführte Radwege, abseits von Kfz-Vekehr, z.B.durch Grünanlagen, entlang von Flussufern oder Trassen des öffentlichen Verkehrs. Auf diesen Wegen werden nicht selten Fußgänger und Radfahrer gemeinsam geführt, bei höherem Fußgänger und / oder Radverkehrsaufkommen sollte in der Regel eine Trennung mit jeweils eigenen Verkehrsflächen erfolgen.

Wann welche Führung des Radverkehrs in Frage kommt oder angemessen ist, kann an Hand der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen entschieden werden. Da diese nicht online verfügbar sind, kann für zahlreiche Fälle auf die Planungshinweise für Stadtstraßen, Teil 9 der Stadt Hamburg zurückgegriffen werden, die allerdings den Stand des Jahres 2000 widerspiegelt.

Weitere Maßnahmen[Bearbeiten]

Wichtig für die Akzeptanz und den Umstieg aufs Rad sind vor allem Maßnahmen, die Ziele für Radfahrer/innen leichter und ohne Umweg erreichbar machen, wie Einbahnstraßenöffnungen für Radfahrer, Fahrradstraßen, Lückenschlüsse im Radwegenetz oder auch die Beschilderung von Sackgassen, die für Radfahrer durchfahrbar sind. Einige Gemeinden in Norddeutschland haben, teils nach skandinavischen Vorbildern, weitere niedrigschwellige Verbesserungen umgesetzt, die für sich keine große Wirkung entfalten, aber den Radfahrenden zeigen, dass an sie gedacht wird. Beispiele sind Haltegriffe an Ampelmasten, Schienen zum Abstützen an Geländern oder "Aufkeilungen" als Sofortmaßnahme bei zu hohen Bordsteinen, deren Absenkung zu aufwändig wäre.[1]

Baustellenabsicherungen[Bearbeiten]

  • Die Broschüre "Baustellenabsicherung im Bereich von Geh- und Radwegen" der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) hat die Zielsetzung, über die Mindestvoraussetzungen der "Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA)" hinausgehende fußgänger- und fahrradfreundlichere Verkehrsführungen an Baustellen verbindlich zu machen. Kommunen können die Inhalte per Ratsbeschluss verbindlich einführen für alle Baustellen, die durch die Kommunen beeinflusst werden.
  • Vorschlag für einen solchen Antrag: "Künftig werden an allen Baustellen, auf deren Gestaltung die Stadtverwaltung/der Bezirk/der Landkreis Einfluss nehmen kann, verbindlich die Regelungen entsprechend der Broschüre "Baustellenabsicherung im Bereich von Geh- und Radwegen" der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) angewendet. Zielsetzung ist, über die Mindestvoraussetzungen der Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA) hinausgehend die Anforderungen von Fußgängen, Mobilitätsbehinderten und Radfahrern zu erfüllen. Begründung: Die Führung des Fuß- und Radverkehrs an Baustellen in XXX wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Bisher ist die Anwendung aber an zahlreichen Einzelfällen aus Sicht des Fuß- und Radverkehrs noch unzureichend. Dies soll mit der verbindlichen Einführung, insbesondere für Baustellen an Straßen in eigener Baulast, verbessert werden."

Weblinks[Bearbeiten]

  • Für alle wesentlichen Informationen für alle Bereiche des Fahrradverkehrs steht das Fahrradportal zur Verfügung, das im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans eingerichtet worden ist. Es wird vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) betrieben, das auch die Fahrradakademie betreibt, wo sich beruflich und ehrenamtlich im Radverkehr Beschäftigte in ein- oder zweitägigen Veranstaltungen an Werktagen fortbilden können.
  • Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat ein Portal Radverkehrsförderung in deutschen Städten und Gemeinden eingerichtet, das gute Beispiele zur Vergrößerung der Radverkehrsflächen, gute Beispiele für Fahrradabstellanlagen sowie einen Servicebereich bietet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf kleinen, kostensparenden Maßnahmen. Auch Leitfäden sind enthalten, die Bürgerinnen und Bürger unterstützen können, die selbst aktiv werden wollen für den Fall, dass die Kommune nicht ausreichend handelt.
  • Weitere wesentliche Informationen sind beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club erhältlich. Der ADFC ist ein Lobbyverein für einen umweltfreundlicheren Verkehr mit einem deutlichen Schwerpunkt beim Fahrradverkehr.
  • Umfassendere Beschäftigung mit "Verkehrswende-Themen" sind bei Umkehr e.V. und beim Verkehrsclub Deutschland, VCD zu finden. Diese sind dafür beim speziellen Thema Fahrradverkehr nicht ganz so gut sortiert.
  • Inhaltliche Anregungen auf strategischer Ebene lassen sich auch der Radverkehrsstrategie Berlin bzw. der Radverkehrsstrategie für Hamburg entnehmen.
  • Der Fahrradmonitor 2017 zeigt, worauf Fahrradfahrer Wert legen und wie Städte und Gemeinden auf die Bedürfnisse eingehen können.

Publikationen[Bearbeiten]

Musteranträge[Bearbeiten]

Fahrrad-Reader[Bearbeiten]

  • Für Kommunalpolitiker besondere Relevanz hat der Fahrrad-Reader, den die GAR NRW herausgegeben haben. Dort sind Musteranfragen und -anträge für Kommunalparlamente zusammengetragen und in eine Rangordnung nach bereits erreichten Qualitätsstufen beim Stand der Fahrradpolitik gebracht worden.

Fußnote[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]