Städtetourismus und Neue Medien

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Wie präsentiert sich eine Kommune online als Tourismusziel?[Bearbeiten]

Fachartikel von Benjamin Ries (Bielefeld)

Heutzutage ist jede Kommune online sichtbar. Gegenüber dem vergangenen Jahrzehnt werden Webseiten ernster genommen und professioneller gestaltet. Die Frage, wie sich eine Kommune online präsentieren sollte, ist nicht trivial. Onlinemedien lassen sich mehr oder weniger geschickt in eine PR-Strategie integrieren.

Das Wesentliche richtig machen[Bearbeiten]

Das Kernstück ist nach wie vor die Homepage. In den vergangenen zehn Jahren sind so viele Onlinemedien aufgetaucht, dass man beim Online-Auftritt für die eigene Kommune nicht so recht weiß, was man alles beachten muss. Keine Kommune, die Touristen anziehen will, kommt um eine Homepage herum. Eine gut gemachte und damit auch barrierefreie Homepage ist Pflicht, alles andere kann zusätzlich nützlich sein. Und natürlich sprechen Unternehmen und Touristen nicht immer Deutsch.

Wer sucht was?[Bearbeiten]

Die wichtigste Frage hinter einer Homepage muss lauten: Wer sind die Zielgruppen und was wollen sie wissen? Zwar will man mögliche Besucher so informieren, dass sie die Kommune schließlich besuchen, aber zunächst einmal wendet man sich an Leser. Die Vertreterin eines Busunternehmens sucht vielleicht nach Parkplätzen für die nächste Reise, Reisebüros stellen ihr Angebot zusammen, Betreiber von Hotels möchten wissen, wo sich eine Investition lohnt. Alle Leser sollen schnell finden, wonach sie suchen. Eine übersichtliche Gliederung ist deshalb nicht bloß logisch, sondern führt die verschiedenen Gruppen rasch zu den für sie wichtigen Inhalten.

Events haben meist ein gut abgrenzbares Publikum. Hier lassen sich die Inhalte umso leichter auf Zielgruppen abstimmen. Aber auch ganz allgemein lassen sich die Besucher einer Stadt beispielsweise nach Art der Anreise unterteilen: Die Autofahrer brauchen Parkplätze, Bahnfahrer den angebundenen ÖPNV. Wer nur einen Tag einplant, sucht die Highlights, wer zwei Wochen bleibt, möchte ein ganzes Programm. Wanderer und Radfahrer suchen Wege und Raststätten, Konferenzteilnehmer nach Möglichkeiten, ihren Abend zu verbringen.

Auch auf die verschiedenen Altersgruppen sollte man immer eingehen: Jugendliche können sich keine teuren Unterkünfte leisten und suchen eher nach Angeboten für Sport, Senioren interessieren sich eher fürs Kulturangebot und möchten vielleicht über das Theater und über Museen Bescheid wissen, vielleicht aber auch über Pauschalangebote. Sie suchen aber auf keinen Fall nach Jugendherbergen.

Eine Unterkunfts-Datenbank bietet sich als Lösung für die unterschiedlichen Interessen ebenso an wie eine Übersicht über Kulturangebote. Die Online-Buchung für Unterkünfte, Events und anderes hat sich mittlerweile durchgesetzt und sollte unkompliziert und aktuell sein. Aber auch die alten Globalen Vertriebssysteme (GDS) sollte man berücksichtigen. Zwar konkurrieren sie mit der direkten Onlinebuchung und sind kein Bestandteil der Homepage, sie sind aber nach wie vor die Hauptinformationsquelle für Reise-Profis wie Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Ebenso empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Hotelbewertungs-Portalen, zum Beispiel, indem man auf Kritiken reagiert und über Verbesserungen informiert.

Präsenz im Web 2.0? Eine Frage der Strategie[Bearbeiten]

Viele potentielle Besucher nutzen im Internet verstärkt Web-2.0-Dienste. Für Kommunen kann es sich lohnen, dabei mitzumachen. Allerdings zieht der Einstieg einen ständigen Pflegeaufwand nach sich, der nicht zu unterschätzen ist. Es ist unter diesem Blickwinkel durchaus riskant für die Kommune, in allen aktuell stark genutzten Web-2.0-Diensten ein Profil einzurichten. Grundsätzlich empfiehlt sich daher der Gebrauch zusätzlicher Medien eher für klar abgegrenzte Projekte. So macht man zum Beispiel für neue Events oft eine kleine Kampagne, zu der ein Abschnitt auf der Homepage gehört sowie die Präsenz in Web-2.0-Diensten. Nach dem Event kann man diese Teilbereiche beenden und muss sich nicht mehr um sie kümmern, während man im entsprechenden Bereich der Homepage die Möglichkeit für einen Abschlussbericht hat.

Quelle: AKP 1/2012