Trading Down
Als Trading Down wird in der Stadt- und Raumplanung eine Entwicklung bezeichnet, bei der ein Gebiet durch ausbleibende Kundschaft, Leerstände oder Ansiedlung weniger attraktiver Gewerbe zunehmend entwertet wird.[1] Bei entsprechenden Voraussetzungen kann dies eine regelrechte Abwärtsspirale werden, der nur durch gezielte politische Maßnahmen gegengesteuert werden kann. Besonders wichtig dabei ist, den Standort zu beobachten [2]
Die Schritte beim Trading Down bedingen einander:
- Das Angebot in einer Einkaufszone, einem Stadt- oder Stadtteilzentrum entspricht nicht dem Bedarf (Kaufkraft, Nachfrage); Kundschaft bleibt aus.
- Filialen, Ladenlokale, Praxen etc. werden aufgegeben, es folgt Leerstand oder Ersatz durch weniger wertige Angebote (Ein-Euro-Läden, Spielhallen, Nachtlokale etc.).
- Aufgrund ausfallender oder reduzierter Mieteinnahmen verzichten Eigentümer*innen auf Investitionen, neue Investoren bleiben aus.
- Durch Leerstand und Altern von Immobilien wird die Gegend auch optisch unattraktiv.
- All dies verstärkt das Wegbleiben zahlungskräftiger Kundschaft, die Spirale setzt sich fort.
Gegenmaßnahmen sind oft nur im Zusammenspiel aus Kommune, Einzelhandel und Immobilienwirtschaft aussichtsreich. Eine zersplitterte Landschaft von Eigentümer*innen kann den Erfolg erschweren, solange diese unterschiedliche Ziele verfolgen.
Literatur[Bearbeiten]
- Dietrich Fürst/Frank Scholtes: Handbuch Theorien und Methoden der Raum- und Umweltplanung. Dortmund 2008.
Fußnote[Bearbeiten]
- ↑ In der Ökonomie bezeichnet "Trading Down" auch das (oft langfristige) "Entwerten" von Waren oder Dienstleistungen, beispielsweise die Entwicklung vom Fliegen als Luxus bis zum massenhaften Reisen per Billigflieger.
- ↑ Trading Down; Wayback Machine, 06.09.2018
Siehe auch[Bearbeiten]
- Innenstadt
- wikipedia: Trading-Down (Raumplanung)
- Kostenlose Urteile: Urteile zum Thema "Trading Down"