X (Soziales Netzwerk)
Twitter, inzwischen bekannt als X, ist ein soziales Netzwerk, das es seinen Benutzern ermöglicht, kurze Nachrichten, sogenannte "Tweets", zu veröffentlichen und zu teilen. Diese waren am Anfang auf 140 Zeichen pro Tweet beschränkt, inzwischen erlaubte die Plattform eine größere Zeichenanzahl pro Post. Registrierte Benutzer können Tweets verfassen, diese mit Bildern, Videos und Links erweitern und sogar andere Benutzer "retweeten", sprich deren Inhalte zitieren. Außerdem kann man auch Beiträge "liken" und auf Tweets antworten.
Die Plattform hat sich seit ihrer Gründung vor vielen Jahren zu einer relevanten Quelle für Nachrichten, Unterhaltung und Diskussionen unter den Nutzern entwickelt. Sie wird von Einzelpersonen, Unternehmen, Prominenten und Politikern wie Donald Trump weltweit genutzt und hat einen signifikanten Einfluss auf die Medienlandschaft und die öffentliche Meinung.
Geschichte[Bearbeiten]
Die Geschichte von damals Twitter und heute bekannt als X, beginnt im Jahr 2006, als Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams das Unternehmen in San Francisco, Kalifornien, gründeten. Ursprünglich als Plattform für kurze, SMS-ähnliche Kommunikation angedacht, wurde Twitter schnell zu einem globalen Platz für Austausch. Die Idee war einfach, aber ebenso genial: Nutzer konnten in Echtzeit kurze Nachrichten teilen, was eine neue Form der Kommunikation und des Informationsaustauschs erschuf.[1]
Zu Beginn, in den ersten Jahren, war Twitter ein Nischenprodukt, das maßgeblich von technikaffinen Personen genutzt wurde. Der Durchbruch kam jedoch 2007, während des South by Southwest (SXSW) Festivals, wo es einen starken Anstieg der Nutzung gab. Von da an wuchs X exponentiell und zog unterschiedlichste Nutzer an, darunter sogar Prominente und Politiker. Selbst Journalisten fanden ihren Weg auf die Plattform.
Twitter führte nach und nach neue Funktionen ein, wie die Verdoppelung der Zeichenbegrenzung, die Einführung von "Trends" und die verbesserte Integration von Multimedia-Inhalten. Die Plattform spielte eine entscheidende Rolle bei wichtigen weltweiten Ereignissen, wie dem Arabischen Frühling und den US-Präsidentschaftswahlen. Twitter ist eine Plattform, auf der Nachrichten oft zuerst erscheinen, bevor sie von traditionellen Medien aufgegriffen werden.
In den 2020er Jahren erfolgten wichtige Änderungen, einschließlich einer Überarbeitung des Markennamens zu X, um die sich verändernde Identität und die erweiterten Funktionen des Dienstes widerzuspiegeln. Diese Veränderungen spiegeln die ständige Evolution der Plattform in einer sich schnell verändernden digitalen Landschaft wider.
Im Oktober 2023 entschied sich Elon Musk das Unternehmen Twitter, heute unter dem Namen X bekannt, für 44 Milliarden Euro zu kaufen.[2]
Rolle im Social Media Marketing[Bearbeiten]
X spielt eine entscheidende Rolle im Bereich des Social Media Marketings. Die Plattform bietet Unternehmen, Marken und Einzelpersonen einzigartige Möglichkeiten, ihre Zielgruppen direkt in Echtzeit zu erreichen. Durch Faktoren wie öffentlicher Zugriff, der Fähigkeit zur viralen Verbreitung von Inhalten und zielgerichteten Werbemöglichkeiten ist X zu einem unverzichtbaren Werkzeug im digitalen Marketing geworden.
Einer der Hauptvorteile für das Marketing ist die Möglichkeit, Trends zu setzen und zu beeinflussen. Hashtags, eine der bekanntesten Funktionen der Plattform, ermöglichen es als Marken, an größeren Gesprächen teilzunehmen oder eigene Kampagnen zu aufzustellen. Diese Hashtags erleichtern es interessierten Nutzern, themenbezogene Inhalte leichter zu finden und sich daran zu beteiligen.
X bietet auch Werbeformate wie gesponserte Tweets, Trends und Accounts. Diese bezahlten Optionen ermöglichen es Unternehmen, ihre Sichtbarkeit auf der Plattform zu erhöhen und ganz gezielt bestimmte demografische und psychografische Segmente wie Alter oder Herkunft anzusprechen. Darüber hinaus können Marken durch die Analyse von Daten ihre Strategien verfeinern um dadurch die Effizienz ihrer Werbekampagnen zu verbessern. Um mehr Reichweite zu regenerieren ist außerdem die Reaktion von Nutzern auf Beiträge entscheidend. Wenn ein Tweet viele "Likes" und "Reposts" erhält, ist dies ein gutes Zeichen und fördert die Sichtbarkeit. Besonders die Anzahl von Followern ist für den Erfolg auf X entscheidend. Ohne ausreichende Reichweite, kann ein Konto auf X auch keinen Einfluss nehmen. Aus diesem Grund gibt es heutzutage sogar Agenturen, die sich auf Follower für Twitter spezialisiert haben.[3]
Influencer Marketing ist ein weiterer wesentlicher Aspekt von Xs Rolle im digitalen Marketing. Prominente und Influencer nutzen die Plattform, um Produkte oder auch verschiedene Dienstleistungen zu bewerben, was den Trust und die Anteilnahme von Nutzer für die beworbenen Marken erhöht.
Allerdings birgt das Vermarkten auf X auch Herausforderungen. Durch die Schnelllebigkeit müssen stets neue Inhalte veröffentlicht werden und man muss sich an Trends anpassen. Außerdem können negative Reaktionen schnell für einen sogenannten "Shitstorm" sorgen, was das Markenimage beeinträchtigen kann.
Datenschutz[Bearbeiten]
Der Datenschutz ist seit Jahren ein Thema, welches für alle Social-Media-Plattformen sowie aber auch für X eine hohe Relevanz hat. In der Ära der digitalen Informationen und angesichts wachsender Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Nutzer hat X verschiedene Maßnahmen und Richtlinien implementiert, um den Schutz persönlicher Daten zu gewährleisten.
Einer der wichtigsten Aspekte des Datenschutzes bei X ist die Transparenz darüber, welche Daten gesammelt werden und wie diese genutzt werden. Die Plattform sammelt eine Vielzahl von Informationen, darunter Nutzerdaten (wie Namen und E-Mail-Adressen), Interaktionsdaten (wie Tweets, Likes und Retweets), sowie Geräte- und Standortdaten. Diese Informationen werden verwendet, um die Nutzererfahrung zu personalisieren, relevante Inhalte und Werbung anzuzeigen und X so sicher wie möglich zu halten.
X hat auch Richtlinien eingeführt, die den Nutzern Kontrolle über ihre Daten geben. Nutzer können ihre Datenschutzeinstellungen ganz individuell anpassen, Auskunft über ihre gespeicherten Daten anfordern und auch bestimmte Arten der Datensammlung und -verarbeitung ablehnen. Darüber hinaus muss sich X an globale Datenschutzgesetze, wie die 2018 eingeführte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), der Europäischen Union halten.[4]
Einsatz im Bereich der Kommunalpolitik[Bearbeiten]
X hat sich als bedeutendes Tool im Bereich der Kommunalpolitik einen Namen gemacht. Die Plattform ermöglicht es lokalen Behörden, Politikern und Gemeinschaftsgruppen, effektiv mit Bürgern zu kommunizieren, politische Kampagnen zu führen und sogar zusätzlich über lokale Angelegenheiten zu abzustimmen.
Der größte Vorteil bei der Nutzung von X in der Kommunalpolitik ist die direkte Kommunikation zwischen Gemeinden und Einwohnern. Lokale Politiker und Behörden nutzen die Plattform, um Informationen zu teilen, auf Bürgeranfragen zu reagieren und Transparenz in ihrer Arbeit zu schaffen. Dies beinhaltet Informationen zu kommunalen Ereignissen wie einem Unfall oder Updates zu Infrastrukturprojekten wie Fahrradwegen oder Bauprojekten.
Auf X können auch vor den Wahlen Anwärter auf ein Amt für sich Werbung machen. Kandidaten verschiedener Parteien wie der CDU oder auch SPD nutzen X, um ihre Botschaften zu verbreiten und neue Wähler zu gewinnen. Durch die Verwendung von Hashtags, die Erstellung von Inhalten, die auf lokale Themen abzielen, und die Interaktion mit Bürgern kann X eine entscheidende Rolle in Wahlkampagnen spielen.
Darüber hinaus ist X ein wichtiges Instrument um für eine Bürgerbeteiligung zu sorgen. Die Plattform ermöglicht es Bürgern, sich über lokale Themen zu informieren, ihre Meinungen zu äußern und direkt mit ihren Vertretern ins Gespräch zu kommen. Dies fördert eine stärkere Einbindung der Gemeinschaft in kommunalpolitische Prozesse. So hat z.B. auch die Stadt Frankfurt einen Account auf Twitter mit über 200.000 Follower Stand Januar 2024.[5]
Allerdings bringt der Einsatz von X in der Kommunalpolitik auch Herausforderungen mit sich. Falschinformationen, polarisierende Diskussionen und Online-Harassment können die Qualität des politischen Diskurses beeinträchtigen. Zudem stellt sich die Frage, wie repräsentativ die auf X geführten Diskussionen für die gesamte Bevölkerung sind.
Trotz dieser auch potenziell negativen Aspekte bleibt X ein unverzichtbares Werkzeug für die Kommunalpolitik, da es eine schnelle und vorallem interaktive Plattform für politische Kommunikation und Bürgerbeteiligung bietet.
Literatur, Links[Bearbeiten]
- Tim O’Reilly, Sarah Milstein: Das Twitter-Buch – O’Reilly, Köln 2009, ISBN 978-3-89721-942-7.
- Johannes Paßmann: Die soziale Logik des Likes. Eine Twitter-Ethnografie, Frankfurt a. M. 2018.
- Hedwig Richter: Geistesblitze für alle. Wissenschaftler halten soziale Netzwerke oft für oberflächlich. Ein Fehler, findet die Historikerin Hedwig Richter – Twitter habe ihre Forschung besser gemacht. In: Die Zeit, 16. Mai 2019.
- Nicole Simon, Nikolaus Bernhardt: (01/2010) Twitter – Mit 140 Zeichen zum Web 2.0 – 2. Aufl. – open source PRESS, ISBN 978-3-937514-98-7.
Fußnoten[Bearbeiten]
- ↑ basicthinking.de: Die Gründer von X
- ↑ tagesschau.de: Elon Musk übernimmt X
- ↑ followhero.de: Follower für Twitter
- ↑ eur-lex.europa.eu: DSGVO seit 2018
- ↑ twitter.com: Frankfurt am Main auf X