Sand im Getrieb? Umgang mit Konflikten

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Dort, wo Menschen zusammenkommen und zusammenarbeiten, gibt es Reibungspunkte und es können Konflikte entstehen. Das ist zutiefst menschlich. Werden sie aber zu groß, verwenden wir viel zu viel Zeit und Energie für Streitigkeiten und Befriedungen, können Teams und Fraktionen zerbrechen, drohen Erschöpfung oder Parteiaustritte. Dem sollten wir vorbauen, sowohl durch Konfliktprävention als auch durch gute Wege der Konfliktlösung.

Gute Zusammenarbeit ist gelebte Konfliktprävention[Bearbeiten]

Grundlage für ein erfolgreiches politisches Arbeiten ist eine gute Zusammenarbeit. In einer Fraktion oder in einem Vorstand sitzen wie in jedem Team unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Fähigkeiten, Begabungen, Erfahrungen und Interessen. Das ist wunderbar, denn wir brauchen analytischen Sachverstand genauso wie empathisches Einfühlungsvermögen, begeistertes Ärmelhoch-krempeln genauso wie gründliches Durchdenken, politische Erfahrung genauso wie den frischen Wind. Wenn es uns gelingt, dies wie Zahnräder gut ineinandergreifen zu lassen, dann können wir erfolgreich sein. Diese Unterschiede sind aber auch Quelle für Konflikte und Missverständnisse. „Die anderen sind halt einfach anders als ich…“ eine Binsenweisheit, die leichter gesagt als gelebt ist. So unterschiedlich wie die einzelnen Menschen, sind ihre Ziele, Motivationen, Arbeitsweisen oder das Zeitbudget.

Gewisse Reibungsverluste wird es immer geben. Wir sind Parteikolleg*innen und arbeiten in politischen Teams, wir müssen keine Freund*innen sein. Aber für gutes Arbeiten brauchen wir eine vertrauensvolle Basis, eine Atmosphäre von Wertschätzung, Respekt und Verständnis füreinander – und für jede*n den richtigen Platz. Es braucht Klarheit, Offenheit und Transparenz. Die Erlaubnis, auch mal kürzer zu treten genauso wie den Raum, Ideen in die Tat umzusetzen – immer verbunden mit funktionierenden Kommunikationswegen und einer klaren Struktur für Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten. Wenn das gelingt in der Fraktion oder im Vorstand, dann lässt sich die Eskalation von kleinen Reibungspunkten zu schwer lösbaren Konflikten oftmals vermeiden.

Akute Konflikte rechtzeitig ansprechen[Bearbeiten]

Komplett verhindern lassen sich Konflikte nicht. Das ist zutiefst menschlich. Bestehen Konflikte, müssen wir sie so gut wie möglich klären, vor allem rechtzeitig. Warten wir zu lange, entwickelt der Konflikt eine Eigendynamik und es wird immer schwerer, eine gute Lösung für alle zu finden. Dann verwenden wir unterm Strich viel zu viel Zeit und Energie für (auch unterschwellige) Streitigkeiten und Befriedungen, dann können Teams und Fraktionen zerbrechen, drohen Erschöpfung oder Fraktions- und Parteiaustritte.

Hier nur Mut! Schaut hin, sprecht Konflikte an und macht sie transparent, dann verlieren sie an Einfluss und Kraft. Macht es vor allem rechtzeitig, bevor sie an Dynamik zunehmen. Nicht immer können sie komplett gelöst werden, aber schafft transparent eine gemeinsame Arbeitsbasis. Scheut Euch nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern verantwortungsbewusst. Wendet euch an eure KPVen oder Landesverbände, dort hilft man euch weiter. Einige, wie z.B. Bayern oder Hessen bieten Erstberatung, professionelle Konfliktklärungsgespräche oder vor-Ort-Begleitung durch erfahrenen Mediator*innen.

Siehe auch[Bearbeiten]