Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft 2025

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Bei der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft am 02.03.2025 konnte die rot-grüne Koalition im Rathaus trotz etwa gleicher Verluste der SPD und der Grünen ihre absolute Mehrheit im Hamburger Rathaus verteidigen. Die CDU legte deutlich zu. liegt aber mit knapp unter 20% deutlich unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl eine Woche zuvor. Auch die AfD erreichte bei weitem nicht ihr bundesweites Ergebnis und blieb mit 7,5% auch hinter den eigenen Erwartungen ("zweistellig") deutlich zurück. Dagegen konnte die Linke zulegen und erhielt gut 11% der Stimmen. Die Europapartei Volt konnte zwar ebenfalls zulegen, blieb mit gut 3% der Stimmen aber unter der 5%-Hürde. Die Hamburgische Bürgerschaft ist - ähnlich wie die Bremische Bürgerschaft und das Berliner Abgeordnetenhaus - Landes- und Kommunalparlament zugleich, ein Teil der kommunalen Kompetenzen liegt bei den Bezirken.[1]

Die Ergebnisse als Tabelle[Bearbeiten]

Bürgerschaftswahl Hamburg 2025[2]
Wahlvorschlag 2025 2020 Änderung Bezirke 2024
SPD 33,5 39,2 -5,7 25,3
GRÜNE 18,5 24,2 -5,7 23,6
CDU 19,8 11,2 +8,6 21,6
LINKE 11,2 9,1 +2,1 9,5
AfD 7,5 5,3 +2,2 8,8
Volt 3,2 1,2 +2,0 3,9
FDP 2,3 4,9 -2,6 6,4
BSW 1,8 -- +1,8 --
Sonstige 2,2 4,8 -2,6 4,8
Wahlbeteiligung 67,7 63,2 +4,5 62,2

Details zu den Ergebnissen[Bearbeiten]

Dass SPD und Grüne Anteile verloren, entspricht dem Bundestrend; dass diese Verluste deutlich geringer ausfielen als im Bund, dürfte an der überwiegenden Zufriedenheit mit der Arbeit der rot-grünen Koalition im Hamburg und mit den großstädtischen und weltoffenen Traditionen der Hansestadt zu erklären sein. Spiegelbildlich gilt das auch für das im Bundesvergleich bescheidene Abschneiden von CDU und AfD. Bemerkenswert außerdem, dass die Wahlbeteiligung erneut stieg, auch wenn sie mit 67,7% deutlich geringer ausfiel als bei der Bundestagswahl. Übrigens entschieden sich fast 44% der Wählenden für die Briefwahl.

Die Unterschiede zwischen den Bezirken sind wiederum deutlich. Anders als bei den Bezirkswahlen vor einem Jahr führt allerdings jetzt in allen Bezirken die SPD mit Ergebnissen zwischen 29 und 37%. Die Grünen haben wiederum ihre größte Anhängerschaft in den Stadtteilen Altona, Eimsbüttel und Hamburg-Nord (zwischen 22 und 23%) - in denselben Bezirken, wo die AfD ihr schwächstes Ergebnis einfuhr. In Mitte wiederum konnte die Linke mit 17,3% am stärksten punkten und die CDU mit 13,4% am schwächsten.

Die Auszählung der Stimmen dauert in Hamburg länger als anderswo, weil das Wahlrecht die Möglichkeit bietet, zu kumulieren und zu panaschieren. Das endgültige amtliche Endergebnis soll deshalb auch erst am 19.03., also mehr als zwei Wochen nach dem Wahltermin, offiziell festgestellt werden.

Reaktionen[Bearbeiten]

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hatte schon im Wahlkampf deutlich gemacht, dass er die rot-grüne Koalition fortsetzen will. Auch nach der Wahl erklärte er, er sähe es eine "viel größere Überschneidung" bei zentralen politischen Themen mit den Grünen. Er zeigte sich jedoch auch "froh, dass wir zwei Koalitionsoptionen haben", und will auch ein erstes Sondierungsgespräch mit der CDU führen, wohl allein schon umd die Grünen für mögliche Kompromisse unter Druck setzen zu können. Erste Äußerungen am Wahlabend legen nahe, dass Tschentscher vor allem bei Verkehrsthemen Veränderungen wünscht - die Verkehrswende ist eines der grünen Kernanliegen in Hamburg. Die CDU hingegen interpretiert das Wahlergebnis als "klaren Richtungswechsel der Hamburgerinnen und Hamburger" - bei unter 20% eine fragwürdige Schlussfolgering. Sie wünscht eine rot-schwarze Koalition und argumentiert u.a. mit der besseren Zusammenarbeit mit dem Bund, wo eine schwarz-rote Koalition in Aussicht steht.[3]

Die Grünen zeigten sich erfreut über eine "klare Mehrheit für Rot-Grün" wie auch darüber, dass Hamburg "zu 90 Prozent demokratische Parteien gewählt" und der AfD die "rote Karte" gezeigt habe.[4]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Siehe dazu den Artikel Stadtstaat.
  2. Vorläufiges Amtliches Ergebnis (Landeslisten). Zum Vergleich sind die Ergebnisse der Bezirkswahlen 2024 ebenfalls aufgeführt.
  3. zdf heute: Tschentscher: Koalition mit CDU "zweite Wahl", 03.03.2025
  4. Grüne Hamburg: Klare Mehrheit für Rot-Grün: „Hamburg setzt weiter auf Stabilität und Zukunft“, Pressemitteilung vom 03.03.2025

Weblink[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]